MÜNCHEN (dpa-AFX) - Trotz Unwetterschäden und Zins-Dauertief: Europas größter Versicherer Allianz wird etwas mutiger. Nach einem starken zweiten Quartal traut sich Allianz-Chef Michael Diekmann auch im Gesamtjahr mehr Gewinn zu. 'Wir halten an unserem prognostizierten operativen Jahresergebnis von 9,2 Milliarden Euro plus/minus 500 Millionen Euro fest, sehen aber das Ergebnis eher am oberen Ende der Spanne', sagte der Manager am Freitag in München. Damit ist ein operativer Gewinn von bis zu 9,7 Milliarden Euro im Blick. Das wäre ein Plus von zwei Prozent. Am Markt wurde dies positiv aufgenommen. Die Allianz-Aktie legte in der ersten Handelsstunde knapp zwei Prozent zu
Im zweiten Quartal konnte der Konzern trotz der Belastungen durch die Flut in Deutschland und anderen Ländern Mitteleuropas den operativen Gewinn um fünf Prozent auf knapp 2,4 Milliarden Euro steigern. Der Umsatz wuchs um sechs Prozent auf 26,8 Milliarden Euro. Bei beiden Werten übertraf die Allianz leicht die Erwartungen der Analysten. Den größten Gewinnsprung legte die Sparte Vermögensverwaltung hin, während die Allianz mit Lebens- und Krankenversicherungen weniger verdiente. Der Überschuss kletterte überraschend stark um gut ein Viertel auf 1,6 Milliarden Euro.
NIEDRIGZINSEN BELASTEN ERGEBNIS
Das Hochwasser in Deutschland im Juni belastete den Versicherer mit rund 330 Millionen Euro und damit etwas weniger als zuletzt angenommen. Dabei muss die Allianz mit 700 Millionen Euro an die Geschädigten mehr auszahlen als zunächst mitgeteilt. Der Erstversicherer hat jedoch einen großen Teil der Risiken an Rückversicherer abgegeben. Fast so teuer wie die Flutkatastrophe wird das Hagelgewitter Ende Juli. Am vergangenen Wochenende war es vor allem in Süddeutschland zu Unwettern gekommen, bei denen zum Teil golfballgroße Hagelkörner niedergingen. Der Versicherer schätzt die Belastung daraus auf rund 200 Millionen Euro.
Angesichts der Ertragskraft im Geschäft mit Schaden- und Unfallversicherungen, dem größten Gewinnbringer des Konzerns, sollte das jedoch verschmerzbar sein. Größere Probleme bereiten die anhaltend niedrigen Zinsen. Im zweiten Quartal führten das Zinstief und die Zurückhaltung der Kunden zu einem Gewinnrückgang von 18 Prozent in der Leben- und Krankensparte. 'Das Lebensversicherungsgeschäft bleibt von zwei Seiten unter Druck: einerseits niedrige Zinsen und andererseits Vorgaben, die unsere Anlagemöglichkeiten einschränken', sagte Allianz-Vorstand Dieter Wemmer. 'Sparer sehen sich mit einem sehr schwierigen Umfeld konfrontiert.'/zb/stw/stk
Im zweiten Quartal konnte der Konzern trotz der Belastungen durch die Flut in Deutschland und anderen Ländern Mitteleuropas den operativen Gewinn um fünf Prozent auf knapp 2,4 Milliarden Euro steigern. Der Umsatz wuchs um sechs Prozent auf 26,8 Milliarden Euro. Bei beiden Werten übertraf die Allianz leicht die Erwartungen der Analysten. Den größten Gewinnsprung legte die Sparte Vermögensverwaltung hin, während die Allianz mit Lebens- und Krankenversicherungen weniger verdiente. Der Überschuss kletterte überraschend stark um gut ein Viertel auf 1,6 Milliarden Euro.
NIEDRIGZINSEN BELASTEN ERGEBNIS
Das Hochwasser in Deutschland im Juni belastete den Versicherer mit rund 330 Millionen Euro und damit etwas weniger als zuletzt angenommen. Dabei muss die Allianz mit 700 Millionen Euro an die Geschädigten mehr auszahlen als zunächst mitgeteilt. Der Erstversicherer hat jedoch einen großen Teil der Risiken an Rückversicherer abgegeben. Fast so teuer wie die Flutkatastrophe wird das Hagelgewitter Ende Juli. Am vergangenen Wochenende war es vor allem in Süddeutschland zu Unwettern gekommen, bei denen zum Teil golfballgroße Hagelkörner niedergingen. Der Versicherer schätzt die Belastung daraus auf rund 200 Millionen Euro.
Angesichts der Ertragskraft im Geschäft mit Schaden- und Unfallversicherungen, dem größten Gewinnbringer des Konzerns, sollte das jedoch verschmerzbar sein. Größere Probleme bereiten die anhaltend niedrigen Zinsen. Im zweiten Quartal führten das Zinstief und die Zurückhaltung der Kunden zu einem Gewinnrückgang von 18 Prozent in der Leben- und Krankensparte. 'Das Lebensversicherungsgeschäft bleibt von zwei Seiten unter Druck: einerseits niedrige Zinsen und andererseits Vorgaben, die unsere Anlagemöglichkeiten einschränken', sagte Allianz-Vorstand Dieter Wemmer. 'Sparer sehen sich mit einem sehr schwierigen Umfeld konfrontiert.'/zb/stw/stk