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ROUNDUP: Bayer bekräftigt Prognose - Verhaltener Jahresstart - Aktie unter Druck

Veröffentlicht am 25.04.2013, 09:45
LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat nach einem verhaltenen Jahresstart seine Prognosen bekräftigt. 'Insgesamt sehen wir für das Geschäftsjahr 2013 weiterhin eine attraktive Perspektive', sagte Konzernchef Marijn Dekkers am Donnerstag laut Mitteilung. Er zeigte sich aber für das Geschäft mit Schaum- und Kunststoffen etwas pessimistischer. Mit seinen Kennzahlen im ersten Quartal verfehlte der Konzern zudem die Erwartungen von Analysten. Nach positiven Signalen der Konkurrenten war am Markt mehr erwartet worden.

Die Aktien standen im frühen Handel unter Druck und büßten 1,14 Prozent ein und waren einer der schwächsten Dax-Werte. Analysten von der DZ Bank und Bernstein zeigten sich in einer ersten Reaktion vom Zahlenwerk enttäuscht.

GEWINN LEGT KRÄFTIG ZU

Im ersten Quartal steigerte der Konzern dank Zuwächsen im Gesundheits- (HealthCare) und Agrogeschäft (CropScience) den Umsatz um 2,1 Prozent auf rund 10,3 Milliarden Euro. Das Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln und Saatgut legte dabei besonders stark um 5,9 Prozent zu. 'Das anhaltend hohe Preisniveau für Agrarrohstoffe hat unser Geschäft weiterhin begünstigt', sagte Dekkers. Besonders stark habe sich das Geschäft in Nordamerika entwickelt. Der lange Winter habe auf der nördlichen Hemisphäre insgesamt aber zu einem späten Saisonstart geführt.

Im Gesundheitsgeschäft profitierte der Konzern von der Einführung neuer Produkte, während das Geschäft rund um die Verhütungspillen Yaz und Yasmin unter der Konkurrenz von Nachahmermitteln und möglichen Gesundheitsgefahren litt. Weitere Rückstellungen für Rechtsfälle bildete Bayer im ersten Quartal nicht. 2012 hatten milliardenschwere Rückstellungen im Zusammenhang mit den Verhütungspillen den Konzern stark belastet. Die steigende Profitabilität litt aber unter hohen Kosten für die Einführung neuer Produkte.

ETWAS PESSIMISTISCHER FÜR KUNSTSTOFFGESCHÄFT

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sowie vor Sonderposten legte im Konzern insgesamt um 0,4 Prozent auf 2,45 Milliarden Euro zu. Der Gewinn verbesserte sich deutlicher um 11,5 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro. Vor einem Jahr hatten Sonderlasten den Konzern stärker belastet.

Insbesondere das Kunststoff- und Schaumstoffgeschäft lief in den ersten drei Monaten des Jahres schwächer. Der Umsatz des Teilkonzerns Materialscience war zwar praktisch stabil. Gestiegene Absatzpreise konnten Mengenrückgänge in Europa und Nordamerika ausgleichen. Doch das operative Ergebnis (EBITDA vor Sonderposten) brach wegen höherer Rohstoffkosten um mehr als ein Viertel ein.

NEUE PHARMAPRODUKTE LEGEN ZU

Nach dem eher schwachen Jahresstart zeigte sich Dekkers für diesen Teilkonzern etwas pessimistischer. Der Umsatz von Materialscience dürfte sich 2013 zwar leicht auf rund 12 Milliarden Euro erhöhen. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA dürfte aber nur in der Größenordnung des Vorjahres liegen. Bisher hatte Bayer eine weitere Verbesserung angepeilt. Für das zweite Quartal erwartet Dekkers aber im Vergleich zum Jahresstart eine Verbesserung. Der Umsatz dürfte im Vergleich zu den ersten drei Monaten zulegen und das EBITDA vor Sondereinflüssen sich deutlich erhöhen.

An den Prognosen für den Gesamtkonzern hielt Dekkers fest: 'Unseren Ende Februar gegebenen Konzernausblick für 2013 bestätigen wir.' Das operative Ergebnis (EBITDA vor Sonderposten) dürfte 2013 im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Der Umsatz dürfte währungsbereinigt um vier bis fünf Prozent auf etwa 41 Milliarden Euro klettern, während sich das bereinigte Ergebnis je Aktie im oberen einstelligen Prozentbereich verbessern soll.

Für das Gesundheitsgeschäft habe weiterhin die Vermarktung neuer Pharma-Produkte Priorität, erklärte Dekkers. Bereits im ersten Quartal verzeichnete der Konzern zum Start des Jubiläumsjahres Erfolge. Vor 150 Jahren war Bayer in Wuppertal Barmen gegründet worden. So legten die Umsätze mit dem neuen Gerinnungshemmer Xarelto, dem Augenmittel Eylea und dem Krebsmittel Stivarga kräftig auf 244 (42) Millionen Euro zu./jha/stb/fbr

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