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ROUNDUP: Credit Suisse wieder mit Gewinn - Investmentbanking überrascht

Veröffentlicht am 25.04.2012, 09:18
ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat dank eines wieder erstarkten Investmentbankings im ersten Quartal die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft. Unter dem Strich verdiente der Deutsche-Bank-Konkurrent nach eigenen Angaben 44 Millionen Franken (36,6 Mio Euro). Analysten hatten mit einem weiteren Verlust gerechnet. Die Bank war in den vergangenen beiden Quartalen angesichts der Turbulenzen an den Kapitalmärkten tief in die rote Zahlen gestürzt. Im ersten Quartal 2011 hatte Credit Suisse noch 1,1 Milliarden Franken verdient.

Vorstandschef Brady Dougan sprach von einem guten Start ins Jahr: 'Wir haben von den verbesserten Marktbedingungen profitiert.' Bei der weiteren Entwicklung ist er aber vorsichtig. So sei der April angesichts der wieder zunehmenden Sorgen an den Kapitalmärkten nicht so gut gelaufen. Sein Institut sei aber auf neuerliche Schwankungen vorbereitet. Die Zahlen kamen am Markt gut an - die Aktie legte in den ersten Handelsminuten knapp zwei Prozent zu.

ANLEIHENGESCHÄFT WIEDER ERSTARKT

Vor allem das zuletzt enttäuschende Investmentbanking überraschte im ersten Quartal mit einem Vorsteuergewinn von fast einer Milliarde Franken positiv. Das waren zwar 27 Prozent weniger als vor einem Jahr. Im Schlussviertel 2011 hatte die Sparte aber fast 1,5 Milliarden Franken Verlust gemacht. Gerade das Geschäft mit Anleihen lief wieder besser, blieb allerdings noch deutlich unter dem Rekordwert des ersten Quartals 2011. Danach hatte sich das Geschäft angesichts der sich immer weiter verschärfenden Schuldenkrise in der Eurozone von Quartal zu Quartal verschlechtert. Angesichts der Beruhigung auf den Kapitalmärkten in den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden viele Credit-Suisse-Kunden nun wieder aktiver.

Auch im Privatkundengeschäft legte die Bank im Vergleich zum schwachen Vorquartal deutlich zu, blieb mit einen Vorsteuergewinn von 625 Millionen Franken aber noch ein Drittel unter dem Vorjahresergebnis. Die Vermögensverwaltung baute ihren Vorsteuergewinn um 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 250 Millionen Franken aus. Darin enthalten ist auch ein Gewinn von 178 Millionen Franken aus dem Verkauf der Anteile an dem Vermögensverwalter Aberdeen Asset Management.

NEUBEWERTUNG DER SCHULDEN BELASTET

So konnte die Bank auch die anfallenden Kosten für die Bonuszahlungen an ihre Manager von gut einer halben Milliarde Franken und einen Verlust von gut 1,5 Milliarden Franken bei der Neubewertung der eigenen Schulden wettmachen. Dabei handelt es sich um einen reinen Bilanzierungseffekt, der das Ergebnis in schlechteren Zeiten für die Bank wie im zweiten Halbjahr 2011 schönt, in besseren Zeiten das Ergebnis aber belastet.

Dabei geht es um die Risikoaufschläge, die Banken für neu aufgenommenes Geld zahlen müssen. Steigen diese in schlechten Zeiten, werden die bereits bestehenden Schulden für die Bank wertvoller, da sie diese theoretisch günstiger aus dem Markt zurückkaufen könnte. Dieser Vorteil verkehrt sich in besseren Zeiten ins Gegenteil und führt zu Belastungen in der Bilanz. Die Deutsche Bank macht anders als die US-Großbanken von diesem Verfahren kaum Gebrauch.

Besser als erwartet kommt das Sparprogramm aus Sicht des Unternehmens voran. Dougan erklärte, dass in diesem Jahr die Kosten bereits um 1,5 Milliarden Franken statt um die erwarteten 1,2 Milliarden gedrückt werden könnten. Er hatte im November angekündigt, mindestens 3.500 Stellen zu streichen. So will der US-Manager bis Ende 2013 die Kosten um zwei Milliarden Franken senken. Er fährt vor allem das schwankungsanfällige Investmentbanking herunter und baut die Vermögensverwaltung um.

RISIKOANLAGEN DEUTLICH ABGEBAUT

Zudem reduziert die Bank rasant ihre Risikopositionen, um sich für die künftigen Kapitalanforderungen zu rüsten. Allein im Investmentbanking gingen die riskanten Anlagen um 33 Prozent binnen eines Jahres zurück. Dennoch habe die Bank Marktanteile gewonnen, betonte Dougan.

Weiter Ungemach droht aus dem Ausland. In den USA steht Credit Suisse wie zehn weitere Schweizer Banken im Visier der Steuerbehörden. Im vergangenen November hatte Institut für eine mögliche Strafe schon einmal 295 Millionen Franken beiseite gelegt. Auch der anhaltenden Steuerstreit der Schweiz mit Deutschland beunruhigt das Institut. Dem Vernehmen nach hat es für Berater ein Deutschland-Reiseverbot verhängt, damit diese nicht die Fänge der Justiz geraten. Eigentlich hatte sich die Credit Suisse im September 2011 im Rahmen eines außergerichtlichen Vergleichs mit der Staatsanwaltschaft Düsseldorf für 150 Millionen Euro von Haftungsrisiken freigekauft./enl/zb/nmu

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