🥇 Sparen vor dem BLACK FRIDAY? Bis zu 55 % auf InvestingPro – schon vor dem großen Tag!JETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Erstmals Streiks bei Amazon - Verdi ruft zum Arbeitskampf auf

Veröffentlicht am 14.05.2013, 09:03
BAD HERSFELD/LEIPZIG (dpa-AFX) - Beim Internet-Versandhändler Amazon wird erstmals in Deutschland gestreikt. Am größten deutschen Standort im osthessischen Bad Hersfeld und in Leipzig sei die Belegschaft am Dienstag zu einer ganztägigen Protestaktion mit Beginn der Frühschicht ab 6.00 bis zum Ende der Spätschicht aufgerufen, teilte die Gewerkschaft Verdi mit.

Hintergrund des Streiks ist laut Verdi die Forderung nach einem Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels, was das Unternehmen bisher ablehnt. Amazon orientiert sich an der Bezahlung in der Logistikbranche.

'Wir sind mit dem Auftakt sehr zufrieden und stellen uns auf eine längere Auseinandersetzung ein', sagte Heiner Reimann von Verdi Hessen am Morgen in Bad Hersfeld. Wann der Streik fortgesetzt wird, ließ er offen. 'Wir können das über viele Wochen durchziehen.'

Nach Gewerkschaftsangaben beteiligten sich am Morgen an beiden Versandlagern in Bad Hersfeld 450 Menschen. Sie machten lautstark ihrem Unmut mit Trillerpfeifen Luft. Auch in Leipzig legten laut Verdi 250 Beschäftigte die Arbeit nieder. In Bad Hersfeld sind rund 3300 und in Leipzig etwa 2000 Menschen beschäftigt.

Bei einer Urabstimmung hatten sich 97,6 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder bei Amazon in Bad Hersfeld für den Arbeitskampf ausgesprochen. In Leipzig hatten zuvor bereits Anfang April 97 Prozent der teilnehmenden, gewerkschaftlich organisierten Amazon-Mitarbeiter für einen Streik gestimmt. Zu Warnstreiks war es in Bad Hersfeld am 9. April gekommen.

Verdi vermutete am Morgen, dass sich im Tagesverlauf allein am Standort Bad Hersfeld 1000 Beschäftigte an dem Protest beteiligen würden. 'Wir sind sehr zuversichtlich, die Betriebsabläufe empfindlich beeinträchtigen zu können.' Verbraucher müssten damit rechnen, dass Bestellungen womöglich langsamer als üblich kommen.

Der Gewerkschafter forderte Amazon auf, sich an den Verhandlungstisch zu setzen. Verdi verlangt von dem Unternehmen, den Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel anzuerkennen. Für die einzelnen Beschäftigten würde das laut Gewerkschaft bis zu 9000 Euro brutto im Jahr ausmachen. Amazon kann diese Zahl nach eigener Aussage nicht nachvollziehen.

Das Unternehmen erklärte in dem Konflikt zum Streitpunkt tarifliche Eingruppierung: 'Amazons Versandzentren sind Logistikunternehmen, die Kundenbestellungen ausführen. Mitarbeiter der deutschen Logistikzentren liegen mit ihrem Einkommen am oberen Ende dessen, was in der Logistikindustrie üblich ist.' Bei dem Standort in Bad Hersfeld handle es sich um ein reines Versandzentrum. 'Unsere Mitarbeiter dort leisten logistische Tätigkeiten - Kommissionierung, Verpackung und Versendung von Waren.'

Das in der Öffentlichkeit eher zurückhaltende amerikanische Unternehmen stand zuletzt mehrfach in den Schlagzeilen: Zu Jahresbeginn war Amazon in Deutschland wegen der Behandlung von Leiharbeitern in die Kritik geraten. Auslöser war eine TV-Dokumentation./jpe/DP/kja

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.