ESSEN (dpa-AFX) - Der Spezialchemiekonzern Evonik F:EVK sieht sich dank einer starken Nachfrage und nachlassendem Preisdruck auf Kurs. "Unser Geschäft hat sich insgesamt solide entwickelt", sagte Konzernchef Klaus Engel am Donnerstag in Essen. Der in den Vorquartalen deutlich rückläufige Preistrend bei einigen wichtigen Produkten habe sich insgesamt "erkennbar abgeschwächt". Im Vergleich zum schwachen Jahresstart habe der Konzern in allen Geschäftsbereichen zugelegt. Während der Umsatz im zweiten Quartal insgesamt im Jahresvergleich um ein Prozent auf 3,25 Milliarden Euro zulegte, sackte der Gewinn wegen des gedrückten Preisniveaus aber um 28 Prozent auf 139 Millionen Euro ab.
Noch keine grundlegende Besserung zeichne sich unterdessen im Gummi- und Kunststoffgeschäft ab. Hier war die Preisentwicklung im zweiten Quartal schwächer als erwartet. Setze sich dieser Trend fort, hält Evonik nun einen Rückgang beim operativen Ergebnis für wahrscheinlich. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte 2014 zwischen 1,8 und 2,1 Milliarden Euro liegen nach 2 Milliarden ein Jahr zuvor, hieß es. Im schlimmsten Fall dürfte aber eher der untere Bereich erreicht werden. Den Umsatz will Evonik im Gesamtjahr weiter leicht steigern.
Im zweiten Quartal ging das bereinigte Ebitda wegen niedrigerer Preise bei einigen wichtigen Produkten um 7 Prozent auf 473 Millionen Euro zurück. Damit verschlechterte sich die Profitabilität gemessen an der Ebitda-Marge um 1,3 Prozentpunkte auf 14,6 Prozent. Unter Druck stand dabei insbesondere das Geschäft mit Aminosäuren für die Tierernährung. Evonik verzeichnete zwar ein leichtes Mengenwachstum. Doch die Preise blieben unter Druck und auch der starke Euro sorgte für Gegenwind. Mit den Kennzahlen blieben die Essener etwas hinter den Erwartungen von Analysten zurück. Vorbörslich stand die Aktie unter Druck und verlor knapp ein Prozent.