ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Flutkatastrophen in Europa und Kanada kommen den weltweit zweitgrößten Rückversicherer Swiss Re teuer zu stehen. Fast eine halbe Milliarde US-Dollar muss das Schweizer Unternehmen für die Folgen des Hochwassers ausgeben. Zusammen mit einem Erdrutsch und einer Explosion in den USA sowie gestiegenen Kosten für die Bergung des Kreuzfahrtschiffs 'Costa Concordia' zehrten die Wassermassen zwischen April und Juni auch die letzten Prämieneinnahmen auf, wie die Swiss Re am Donnerstag in Zürich mitteilte. Nur dank einer Steuergutschrift blieb unter dem Strich mehr Gewinn übrig als erwartet.
An der Börse wurde die Swiss-Re-Aktie dafür zunächst abgestraft. Zu Handelsbeginn ging es für das Papier um mehr als zwei Prozent nach unten. Gegen Mittag lagen die Papiere noch mit 0,35 Prozent im Minus bei 72,20 Schweizer Franken. Analyst Thomas Seidl vom Analysehaus Bernstein zeigte sich vom Kerngeschäft wenig begeistert. Die Swiss Re werde grundsätzlich stärker von Naturkatastrophen und großen, von Menschen verursachten Schäden getroffen als ihre Wettbewerber, analysierte der Experte.
Unter dem Strich verdiente die Swiss Re im zweiten Quartal 786 Millionen US-Dollar und damit gut neunmal so viel wie ein Jahr zuvor. Dabei profitierten die Schweizer von einer Steuergutschrift über 134 Millionen Dollar. Ein Jahr zuvor hatten sie noch eine Steuerforderung von 437 Millionen Dollar zu begleichen. Vor allem hatte damals der verlustreiche Verkauf einer US-Sparte aufs Ergebnis gedrückt.
Das Hochwasser, das im Mai und Juni in Deutschland, Österreich und Tschechien ganze Landstriche unter Land gesetzt hatte, schlug bei der Swiss Re mit 300 Millionen Dollar zu Buche. Die Flut in Kanada kostete das Unternehmen 177 Millionen Dollar. Ein Erdrutsch in Utah und eine Explosion in einer Fabrik in Texas belasteten die Schweizer mit 105 Millionen Dollar.
Für die Bergung der 'Costa Concordia' musste das Unternehmen 64 Millionen Dollar zusätzlich zur Seite legen. Insgesamt erwartet die Swiss Re aus der Havarie des Schiffes vom Januar 2012 jetzt eine Belastung von 157 Millionen Dollar. Dem weltgrößten Rückversicherer Munich Re zufolge handelt es sich bei der 'Costa Concordia' mit Kosten von 1,1 Milliarden Dollar schon jetzt um die teuerste Bergung und Verschrottung eines Schiffes. Die Versicherungssumme von rund einer halben Milliarde Dollar für das Schiff selbst ist darin noch gar nicht eingerechnet.
Bei der Swiss Re reichten die Beitragseinnahmen wegen der teuren Katastrophen nicht aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung verschlechterte sich von 81 auf 100,7 Prozent und lag damit über der kritischen 100-Prozent-Marke. Analysten hatten hier mit einem deutlich besseren Wert gerechnet./stw/jha/zb
An der Börse wurde die Swiss-Re-Aktie dafür zunächst abgestraft. Zu Handelsbeginn ging es für das Papier um mehr als zwei Prozent nach unten. Gegen Mittag lagen die Papiere noch mit 0,35 Prozent im Minus bei 72,20 Schweizer Franken. Analyst Thomas Seidl vom Analysehaus Bernstein zeigte sich vom Kerngeschäft wenig begeistert. Die Swiss Re werde grundsätzlich stärker von Naturkatastrophen und großen, von Menschen verursachten Schäden getroffen als ihre Wettbewerber, analysierte der Experte.
Unter dem Strich verdiente die Swiss Re im zweiten Quartal 786 Millionen US-Dollar und damit gut neunmal so viel wie ein Jahr zuvor. Dabei profitierten die Schweizer von einer Steuergutschrift über 134 Millionen Dollar. Ein Jahr zuvor hatten sie noch eine Steuerforderung von 437 Millionen Dollar zu begleichen. Vor allem hatte damals der verlustreiche Verkauf einer US-Sparte aufs Ergebnis gedrückt.
Das Hochwasser, das im Mai und Juni in Deutschland, Österreich und Tschechien ganze Landstriche unter Land gesetzt hatte, schlug bei der Swiss Re mit 300 Millionen Dollar zu Buche. Die Flut in Kanada kostete das Unternehmen 177 Millionen Dollar. Ein Erdrutsch in Utah und eine Explosion in einer Fabrik in Texas belasteten die Schweizer mit 105 Millionen Dollar.
Für die Bergung der 'Costa Concordia' musste das Unternehmen 64 Millionen Dollar zusätzlich zur Seite legen. Insgesamt erwartet die Swiss Re aus der Havarie des Schiffes vom Januar 2012 jetzt eine Belastung von 157 Millionen Dollar. Dem weltgrößten Rückversicherer Munich Re zufolge handelt es sich bei der 'Costa Concordia' mit Kosten von 1,1 Milliarden Dollar schon jetzt um die teuerste Bergung und Verschrottung eines Schiffes. Die Versicherungssumme von rund einer halben Milliarde Dollar für das Schiff selbst ist darin noch gar nicht eingerechnet.
Bei der Swiss Re reichten die Beitragseinnahmen wegen der teuren Katastrophen nicht aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung verschlechterte sich von 81 auf 100,7 Prozent und lag damit über der kritischen 100-Prozent-Marke. Analysten hatten hier mit einem deutlich besseren Wert gerechnet./stw/jha/zb