BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) (XETRA:FMEG) sieht sich in seinem jahrelangen Streit mit US-Klägern um Produktdeklarierungen auf dem Weg zu einer Lösung. Es gebe eine grundsätzliche außergerichtliche Einigung mit den Klägern im Produkthaftungsverfahren um die Dialyseflüssigkeit Granuflo/Naturalyte, teilte das Unternehmen am späten Mittwochabend mit. Insgesamt sollen 250 Millionen US-Dollar gezahlt werden, den Großteil davon - 220 Millionen Dollar - übernähmen Versicherungen. Voraussetzung ist aber noch, dass 97 Prozent der Kläger bis Juli der Einigung zustimmen. FMC gab zudem erste Hinweise zum Jahresverlauf 2015.
Einschließlich weiterer Kosten im Zusammenhang mit dem Abschluss des Verfahrens rechnet FMC mit einem Einfluss auf das Vorsteuerergebnis 2015 in Höhe von insgesamt 60 Millionen US-Dollar. FMC konkretisierte seine Erwartungen für das Gesamtjahr, die am kommenden Mittwoch (24. Februar) veröffentlicht werden. Danach soll der Umsatz um etwa 6 Prozent auf 16,7 Milliarden US-Dollar gestiegen sein. Das Konzernergebnis - bereinigt um den außerordentlichen Aufwand der Klage - soll um etwa zwei Prozent höher liegen. Damit liegt FMC im Rahmen seiner eigenen Erwartungen. Analysten äußerten sich vorsichtig optimistisch. Der Umsatz liege leicht unter, das Konzernergebnis etwas über den durchschnittlichen Erwartungen der Experten. Die bevorstehende Einigung reduziere das Risiko des Dialyseanbieters und bringe eine "lange Geschichte" zu einem Ende, schrieb Analyst Ulrich Huwald von Warburg Research. FMC-Aktien fielen am Donnerstag um 0,44 Prozent. In dem Streit um die Dialyselösung hatte es im Jahr 2012 Klagen gegen FMC gegeben. Mögliche Nebenwirkungen seien nicht ausreichend deklariert worden, hieß es damals. Patienten hätten infolge falscher Dosierungen einen Herzstillstand erlitten. Das Unternehmen betonte am Mittwoch, das Produkt zähle weiterhin zu den meistverabreichten Dialyselösungen in den USA und sei "bei verschreibungsgemäßer Dosierung sicher und wirksam". An der Zusammensetzung der Blutwäsche-Lösung habe sich nichts geändert.