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ROUNDUP: Grüne wollen Bundesnetzgesellschaft für Energiewende

Veröffentlicht am 21.04.2012, 15:56
KIEL (dpa-AFX) - Die Grünen wollen bei den nächsten Wahlen mit konkreten Vorstößen für die teils schleppend verlaufende Energiewende punkten. So fordern die Fraktionschefs von Bund, Ländern und EU-Parlament die Gründung einer Bundesnetzgesellschaft, mit der den Problemen beim Netzausbau energisch entgegengetreten werden soll. Die Energiewende werde nur funktionieren, wenn die Offshore-Windparks ans Netz angebunden würden, sagte Bundestagsfraktionschef Jürgen Trittin am Samstag nach einer Fraktionsvorsitzenden-Konferenz in Ahrensburg. Das sei aber fraglich.

'Wir überlassen es nicht mehr den Privaten allein, ob sie die Energiewende umsetzen wollen oder nicht', sagte Schleswig-Holsteins Spitzenkandidat Robert Habeck. Nach Vorstellung der Fraktionschefs soll die Bundesnetzgesellschaft die Höchstspannungs- und Übertragungsnetze steuern und bewirtschaften. Außerdem soll die Kommunalisierung von Stromnetzen vorangetrieben werden. 'Es ist wichtig, dass der Staat mit reingeht und sich verbindlich Mitsprache sichert', sagte Habeck.

Am kommenden Samstag wollen die Grünen mit einem kleinen Parteitag in Lübeck den Wahlkampfendspurt für Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen einläuten. Dabei will die Partei die Rolle beider Länder für die Energiewende herausstreichen. Habeck, der sich für ein Energieministerium in Kiel stark macht, attackierte die Bundesregierung: 'Die schwarz-gelbe Politik verhindert, dass der Atomausstieg umgesetzt wird.'

Um die Anbindung zu beschleunigen, erwägt die Bundesregierung eine indirekte finanzielle Staatsbeteiligung am Netzausbau, möglicherweise über die staatliche KfW-Bank. Zudem will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 23. Mai in einer Spitzenrunde mit den Ministerpräsidenten die massiven Probleme beim Netzausbau in Deutschland besprechen.

Der Präsident des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie, Friedhelm Loh, verlangte, beim Netzausbau die Zuständigkeit von den Ländern auf den Bund zu übertragen, um etwa Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Der 'Welt' (Samstag) sagte er, in zwei Jahren müsse es Resultate geben. 'Sonst gefährden wir die Versorgungssicherheit in Deutschland und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes.'/nik/DP/zb

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