HANNOVER (dpa-AFX) - Die IG Metall verleiht ihrer Tarifforderung nach fünf Prozent mehr Geld mit neuen Warnstreiks Nachdruck. Die Gewerkschaft hat für Dienstag allein in Hildesheim hunderte von Mitarbeitern aus sieben Betrieben aufgerufen, ihre Arbeit vorübergehend niederzulegen. Dafür sind zwei zentrale Warnstreikaktionen beim Leichtbauspezialisten KSM und bei Robert Bosch geplant. Dabei wird auch IG-Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine vor dem Werkstor sprechen. Zuvor gab es im Ringen um eine Lösung des Tarifkonflikts in der Metall- und Elektroindustrie keinen Durchbruch.
Arbeitgeber und IG Metall in Nordrhein-Westfalen unterbrachen am Montagabend nach sechsstündigen Verhandlungen die Gespräche. Über das weitere Vorgehen wollte der IG Metall-Vorstand am Dienstag in Frankfurt entscheiden. Die Tarifpartner in Nordrhein-Westfalen sprachen von einer "konstruktiven" Atmosphäre. Beide Seiten zeigten sich am Ende der vierten Tarifrunde zuversichtlich, den Tarifstreit noch vor Pfingsten beizulegen.
Mit den kurzfristig angesetzten Verhandlungen in Neuss hatte Nordrhein-Westfalen als bundesweit erster Tarifbezirk nach drei erfolglosen Runden einen neuen Anlauf zur Lösung des Streits unternommen.
Die IG Metall fordert 5 Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber haben Entgelterhöhungen in zwei Stufen angeboten, die sich in 24 Monaten auf 2,1 Prozent summieren - zusätzlich soll es eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent geben.
Auch die IG Metall Küste rief für Dienstag in allen fünf norddeutschen Bundesländern zu mehrstündigen Arbeitsniederlegungen, Demonstrationen und Kundgebungen auf. Erwartet wird, dass sich mehrere Zehntausend Beschäftigte aus mehr als 150 Betrieben in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordwestniedersachsen und Schleswig-Holstein beteiligen. Die IG Metall droht in der Tarifauseinandersetzung mit ganztägigen Warnstreiks nach Pfingsten.