FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa gibt nach dem Aus für Nachtflüge am Frankfurter Flughafen die Hoffnung nicht ganz auf. Vorstandschef Christoph Franz will beim ergänzenden Planfeststellungsverfahren erneut auf wenige Ausnahmen drängen. 'Es gibt vielleicht eine minimale Möglichkeit, das zu erreichen', sagte Franz am Mittwoch in Frankfurt. Die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts bezeichnete er als 'schweren Schlag gegen den Wirtschaftsstandort Deutschland'. Es bestehe kein Zweifel, dass Frankfurt als eines der größten Drehkreuze in Europa im internationalen Wettbewerb zurückfallen werde.
'Frankfurt, Hessen - ja der ganzen Export- und Logistiknation Deutschland drohen die Flügel gestutzt zu werden', sagte Franz. Die Lufthansa sagt dem Luftverkehrsstandort Frankfurt nun langfristig 'gravierende negative Folgen' voraus.
Vor allem Lufthansa Cargo sieht sich von dem Nachtflugverbot schwer getroffen. Laut Cargo-Chef Karl Ulrich Garnadt kostet das Verbot das Unternehmen im Jahr voraussichtlich 40 Millionen Euro beim operativen Gewinn.
ABZUG AUS FRANKFURT KEIN THEMA
Ein Abzug aus Frankfurt ist für Lufthansa Cargo dennoch kein Thema. 'Frankfurt ist für unser Geschäftsmodell unverzichtbar', sagte Garnadt. Rund die Hälfte der Cargo-Fracht wird in den Passagiermaschinen des Mutterkonzerns Lufthansa befördert, die Fracht wird in Frankfurt vom einen Flugzeug ins andere umgeladen. 'Das ist nicht reproduzierbar an einem anderen Standort als Frankfurt - jedenfalls auf lange absehbare Zeit nicht.'
Lufthansa Cargo fürchtet vor allem um die besonders lukrativen Expressflüge in der Nacht. So sei der sogenannte Nachtsprung in die USA nicht mehr möglich, sagte Garnadt. Er fürchtet, dass diese Transporte an die Flughäfen in Paris und Amsterdam abwandern. Dabei verdiente Lufthansa Cargo an diesen Angeboten besonders gut: Transporte für die Kunden sind laut Garnadt 20 Mal so teuer wie die Beförderung per Schiff. Spezialtransporte werden sogar 50 Mal so gut bezahlt.
Die Lufthansa überlegt nun, wie viel Geld sie künftig noch in Frankfurt investiert. Einen Investitionsstopp hat der Vorstand bereits verhängt, allerdings steht der Bau eines neuen Frachtzentrums an. Außerdem hat die Gesellschaft fünf neue Frachtmaschinen vom Typ Boeing 777F bestellt. Eine Entscheidung über das Frachtzentrum soll nun frühestens im dritten Quartal fallen, wie Garnadt sagte. Außerdem ist noch offen, ob Lufthansa Cargo mit den neuen Fliegern die bestehende Flotte ersetzt oder sie bei AeroLogic unterbringt. Das Gemeinschaftsunternehmen von Deutscher Post DHL und Lufthansa Cargo ist bereits jetzt mit diesem Flugzeugtyp unterwegs./stw/she
'Frankfurt, Hessen - ja der ganzen Export- und Logistiknation Deutschland drohen die Flügel gestutzt zu werden', sagte Franz. Die Lufthansa sagt dem Luftverkehrsstandort Frankfurt nun langfristig 'gravierende negative Folgen' voraus.
Vor allem Lufthansa Cargo sieht sich von dem Nachtflugverbot schwer getroffen. Laut Cargo-Chef Karl Ulrich Garnadt kostet das Verbot das Unternehmen im Jahr voraussichtlich 40 Millionen Euro beim operativen Gewinn.
ABZUG AUS FRANKFURT KEIN THEMA
Ein Abzug aus Frankfurt ist für Lufthansa Cargo dennoch kein Thema. 'Frankfurt ist für unser Geschäftsmodell unverzichtbar', sagte Garnadt. Rund die Hälfte der Cargo-Fracht wird in den Passagiermaschinen des Mutterkonzerns Lufthansa befördert, die Fracht wird in Frankfurt vom einen Flugzeug ins andere umgeladen. 'Das ist nicht reproduzierbar an einem anderen Standort als Frankfurt - jedenfalls auf lange absehbare Zeit nicht.'
Lufthansa Cargo fürchtet vor allem um die besonders lukrativen Expressflüge in der Nacht. So sei der sogenannte Nachtsprung in die USA nicht mehr möglich, sagte Garnadt. Er fürchtet, dass diese Transporte an die Flughäfen in Paris und Amsterdam abwandern. Dabei verdiente Lufthansa Cargo an diesen Angeboten besonders gut: Transporte für die Kunden sind laut Garnadt 20 Mal so teuer wie die Beförderung per Schiff. Spezialtransporte werden sogar 50 Mal so gut bezahlt.
Die Lufthansa überlegt nun, wie viel Geld sie künftig noch in Frankfurt investiert. Einen Investitionsstopp hat der Vorstand bereits verhängt, allerdings steht der Bau eines neuen Frachtzentrums an. Außerdem hat die Gesellschaft fünf neue Frachtmaschinen vom Typ Boeing 777F bestellt. Eine Entscheidung über das Frachtzentrum soll nun frühestens im dritten Quartal fallen, wie Garnadt sagte. Außerdem ist noch offen, ob Lufthansa Cargo mit den neuen Fliegern die bestehende Flotte ersetzt oder sie bei AeroLogic unterbringt. Das Gemeinschaftsunternehmen von Deutscher Post DHL