BRÜSSEL (dpa-AFX) - Eine strengere Abgasvorschrift für schwere Lastwagen lässt die Verkaufszahlen der dicken Brummis derzeit trotz aller Konjunktursorgen in Europa durch die Decke gehen. Was widersprüchlich klingt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als mögliches Strohfeuer, dass Anfang des nächsten Jahres zu neuem Leerlauf in der Branche führen dürfte. Grund ist die neue Abgasnorm Euro 6, die ab Januar für neu zugelassene Lastwagen gilt, und dafür sorgt, dass Spediteure jetzt noch schnell zu den günstigeren Vorgängermodellen mit Euro-5-Norm greifen. So schoss der Absatz von Lkw über 16 Tonnen in der EU im November um fast 31 Prozent in die Höhe, wie der Branchenverband Acea am Donnerstag mitteilte.
Das war der fünfte Monat in Folge, in dem diese Neuzulassungen über dem jeweiligen Vorjahresmonat lagen - und die Kurve stieg dabei zuletzt rasant: Von 8,7 Prozent im September über 16,5 im Oktober auf jetzt 30,8 Prozent. Damit liegen die Verkaufszahlen der schweren Lastwagen seit Januar schon fast wieder auf dem Niveau der ersten elf Monate von 2012. Dabei waren sie zu Jahresbeginn noch zweistellig eingebrochen.
Wie die Kehrseite des wohl kurzen Booms aussieht, deutet der Lkw-Bauer Volvo bereits an: Die Schweden werden ihre Produktion in Europa im ersten Quartal 2014 wegen fehlender Nachfrage drosseln. Auch die Volkswagen -Tochter MAN sieht den außergewöhnlichen Nachfrageschub skeptisch: Deren Chef Georg Pachta-Reyhofen hatte die Vorzieheffekte 'mit sehr gemischten Gefühlen' bewertet, weil ein Teil dieser Aufträge zum Jahresanfang fehlen dürfte. Eine Trendwende sei deswegen noch nicht zu sehen.
Der holprige Übergang liegt aus Sicht von Branchenkennern zumindest in Deutschland bei der Mautpolitik. Denn eine lange diskutierte Entlastung für Lkw mit geringeren Emissionen wird es vorerst nicht geben. Das war bei der letzten Umstellung von Euro 4 auf Euro 5 vor fünf Jahren anders: Damals stand frühzeitig fest, dass die umweltfreundlicheren Lastwagen bei den Gebühren günstiger wegkommen - und der Großteil der Neuzulassungen erfüllte schon zum Jahresende 2008 die strengeren Auflagen.
Abseits der schweren Lastwagen legte die Nachfrage nach leichteren Nutzfahrzeugen in Europa im November ebenfalls zu. Quer durch alle Gewichtsklassen verbuchte der Branchenverband Acea ein Plus von 8,9 Prozent. In den ersten elf Monaten liegen die Neuzulassungen damit nur noch 1,7 Prozent schlechter als vor einem Jahr.
Leichte Transporter unter 3,5 Tonnen stellen den mit Abstand größten Teil an Europas Nutzfahrzeug-Sektor. Die schweren Lkw über 16 Tonnen machen in dieser Statistik nur etwa ein Achtel aus. In diesem Segment geben neben Volvo und MAN auch die zweite VW-Tochter Scania und Marktführer Daimler den Ton an./mmb/fn/stb
Das war der fünfte Monat in Folge, in dem diese Neuzulassungen über dem jeweiligen Vorjahresmonat lagen - und die Kurve stieg dabei zuletzt rasant: Von 8,7 Prozent im September über 16,5 im Oktober auf jetzt 30,8 Prozent. Damit liegen die Verkaufszahlen der schweren Lastwagen seit Januar schon fast wieder auf dem Niveau der ersten elf Monate von 2012. Dabei waren sie zu Jahresbeginn noch zweistellig eingebrochen.
Wie die Kehrseite des wohl kurzen Booms aussieht, deutet der Lkw-Bauer Volvo
Der holprige Übergang liegt aus Sicht von Branchenkennern zumindest in Deutschland bei der Mautpolitik. Denn eine lange diskutierte Entlastung für Lkw mit geringeren Emissionen wird es vorerst nicht geben. Das war bei der letzten Umstellung von Euro 4 auf Euro 5 vor fünf Jahren anders: Damals stand frühzeitig fest, dass die umweltfreundlicheren Lastwagen bei den Gebühren günstiger wegkommen - und der Großteil der Neuzulassungen erfüllte schon zum Jahresende 2008 die strengeren Auflagen.
Abseits der schweren Lastwagen legte die Nachfrage nach leichteren Nutzfahrzeugen in Europa im November ebenfalls zu. Quer durch alle Gewichtsklassen verbuchte der Branchenverband Acea ein Plus von 8,9 Prozent. In den ersten elf Monaten liegen die Neuzulassungen damit nur noch 1,7 Prozent schlechter als vor einem Jahr.
Leichte Transporter unter 3,5 Tonnen stellen den mit Abstand größten Teil an Europas Nutzfahrzeug-Sektor. Die schweren Lkw über 16 Tonnen machen in dieser Statistik nur etwa ein Achtel aus. In diesem Segment geben neben Volvo und MAN auch die zweite VW-Tochter Scania