HAMBURG (dpa-AFX) - Die angeschlagene Baumarktkette Praktiker hat zum Beginn des Jahres einen Fehlstart hingelegt. Der Konzernumsatz ging in den ersten drei Monaten gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um mehr als zehn Prozent auf 570 Millionen Euro zurück, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mit. Der Verlust lag mit 118 Millionen Euro deutlich über dem Vergleichswert von 72 Millionen Euro. Die Nettoverschuldung hat zugenommen und das Eigenkapital ist weiter zurückgegangen. 'Die Lage unseres Konzerns ist nach wie vor ernst', sagte Vorstandschef Armin Burger. 'Das erste Quartal war grauslich.'
Ursache für die schwachen Zahlen sei der lange Winter und der damit verzögerte Start in die Frühjahrssaison. Einen Teil der Umsatzeinbußen könne Praktiker im zweiten Quartal wieder aufholen. Zudem koste auch die Umflaggung von Praktiker-Märkten auf die zweite Konzernmarke Max Bahr Umsatz und Gewinn. Dennoch sieht sich Burger auf dem richtigen Weg: 'Wir haben die notwendige Entschlusskraft, die Mittel und das strategische Rüstzeug, um die Praktiker AG wieder zu einem vitalen, zukunftsfähigen und profitablen Unternehmen zu machen', sagte er. Im zweiten Halbjahr 2014 soll operativ (Ebita) die Gewinnschwelle erreicht sein.
Praktiker war durch eine fehlgeschlagene Rabattstrategie in eine schwere Krise geraten und hatte erst im vergangenen Jahr seine Finanzierung für die nächsten Jahre sichern können. Mit einem Bündel von Maßnahmen bemühten sich wechselnde Vorstandschefs um eine Stabilisierung des Unternehmens, das zudem noch durch strategische Differenzen zwischen Aktionärsgruppen und Vorstand belastet wurde. Zuletzt wurden der Einkauf gestrafft, die Konzernzentrale aus dem Saarland nach Hamburg verlegt, ein Sanierungsbeitrag der Mitarbeiter erwirkt und Mietverträge nachverhandelt.
14 Standorte in Deutschland hat der Konzern im vergangenen Jahr geschlossen, weiteren 12 steht dieses Schicksal noch bevor. Im Ausland hat Praktiker sich aus der Türkei und Luxemburg zurückgezogen, in der Ukraine steht dieser Schritt ebenfalls bevor. 'Das alles ist mit einem weiteren Personalabbau verbunden', sagte Burger, ohne sich auf Zahlen festlegen zu wollen. Im ersten Quartal beschäftigte der Konzern 17 800 Mitarbeiter, das sind 3,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Davon arbeiten knapp 7000 im Ausland.
Herzstück der Strategie sei der Umbau der meisten gewinnschwachen Praktiker-Märkte auf die ertragsstärkere Konzernmarke Max Bahr. 'Die Entscheidung, mit Max Bahr zur tragenden Säule unseres Unternehmens zu machen, war nicht nur richtig, sondern überfällig', sagte der Vorstandschef. 'Mit Max Bahr haben wir Jahr für Jahr Geld verdient, mit Praktiker nicht.' Gegenwärtig gibt es bundesweit 132 Max-Bahr-Märkte, zum Ende des Jahres sollen es 200 sein. Praktiker soll dagegen eine Discount-Marke mit weniger Artikeln und kleineren Flächen werden./egi/DP/zb
Ursache für die schwachen Zahlen sei der lange Winter und der damit verzögerte Start in die Frühjahrssaison. Einen Teil der Umsatzeinbußen könne Praktiker im zweiten Quartal wieder aufholen. Zudem koste auch die Umflaggung von Praktiker-Märkten auf die zweite Konzernmarke Max Bahr Umsatz und Gewinn. Dennoch sieht sich Burger auf dem richtigen Weg: 'Wir haben die notwendige Entschlusskraft, die Mittel und das strategische Rüstzeug, um die Praktiker AG wieder zu einem vitalen, zukunftsfähigen und profitablen Unternehmen zu machen', sagte er. Im zweiten Halbjahr 2014 soll operativ (Ebita) die Gewinnschwelle erreicht sein.
Praktiker war durch eine fehlgeschlagene Rabattstrategie in eine schwere Krise geraten und hatte erst im vergangenen Jahr seine Finanzierung für die nächsten Jahre sichern können. Mit einem Bündel von Maßnahmen bemühten sich wechselnde Vorstandschefs um eine Stabilisierung des Unternehmens, das zudem noch durch strategische Differenzen zwischen Aktionärsgruppen und Vorstand belastet wurde. Zuletzt wurden der Einkauf gestrafft, die Konzernzentrale aus dem Saarland nach Hamburg verlegt, ein Sanierungsbeitrag der Mitarbeiter erwirkt und Mietverträge nachverhandelt.
14 Standorte in Deutschland hat der Konzern im vergangenen Jahr geschlossen, weiteren 12 steht dieses Schicksal noch bevor. Im Ausland hat Praktiker sich aus der Türkei und Luxemburg zurückgezogen, in der Ukraine steht dieser Schritt ebenfalls bevor. 'Das alles ist mit einem weiteren Personalabbau verbunden', sagte Burger, ohne sich auf Zahlen festlegen zu wollen. Im ersten Quartal beschäftigte der Konzern 17 800 Mitarbeiter, das sind 3,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Davon arbeiten knapp 7000 im Ausland.
Herzstück der Strategie sei der Umbau der meisten gewinnschwachen Praktiker-Märkte auf die ertragsstärkere Konzernmarke Max Bahr. 'Die Entscheidung, mit Max Bahr zur tragenden Säule unseres Unternehmens zu machen, war nicht nur richtig, sondern überfällig', sagte der Vorstandschef. 'Mit Max Bahr haben wir Jahr für Jahr Geld verdient, mit Praktiker nicht.' Gegenwärtig gibt es bundesweit 132 Max-Bahr-Märkte, zum Ende des Jahres sollen es 200 sein. Praktiker soll dagegen eine Discount-Marke mit weniger Artikeln und kleineren Flächen werden./egi/DP/zb