CINCINNATI (dpa-AFX) - Der weltgrößte Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (NYS:PG) (FSE:PRG) hat wegen der Währungsschwäche in etlichen Schwellenländern seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr gestutzt. Der im Vergleich zu den Währungen von Ländern wie Argentinien oder Brasilien starke US-Dollar mache eine Anpassung der Gewinnprognose notwendig, teilte der US-Konzern am Dienstagabend mit. Aber auch die staatlich angeordnete Abwertung des venezolanischen Bolivar belastet das Unternehmen. Procter & Gamble erzielte im vergangenen Jahr 39 Prozent seines Umsatzes in Wachstumsmärkten.
Den Gewinn je Aktie ohne Sondereffekte sieht Procter & Gamble nun lediglich um 3 bis 5 Prozent im Gesamtjahr steigen. Zuvor hatte der Konzern noch ein Plus von 5 bis 7 Prozent für möglich gehalten. Der Umsatz soll weiterhin um 3 bis 4 Prozent zulegen auf organischer Basis.
Der Hersteller von Pampers-Windeln oder Gillette-Rasierern kann dank seiner starken Stellung in den Schwellenländern die Schwäche in den Industrieländern ausbügeln. Vor allem auf seinem Heimatmarkt USA kämpft der Konzern mit starker Konkurrenz und hat Probleme, Marktanteile zurückzugewinnen, etwa bei Wasch- und Reinigungsmitteln.
Einen deutlichen Einfluss auf das Ergebnis wird Procter & Gamble zufolge auch die Politik Venezuelas haben. Die Regierung des lateinamerikanischen Landes hatte vor Kurzem eine weitere Abwertung des Bolivar für bestimmte Bereiche wie etwa importierte Waren, beschlossen. Die Regierung will so ihren Haushalt sanieren. Für Procter & Gamble bedeute dies, dass das Geschäft in Venezuela neu bewertet werden müsse, so das Unternehmen. Das führt in der Bilanz 2014 zu einer Einmalbelastung von bis zu 280 Millionen Dollar oder bis zu 10 Cent je Aktie.
Laut Analyst Ali Dibadj von Sanford Bernstein & Co. erwirtschaftet Procter & Gamble zwar weniger Umsatz in Venezuela als andere Firmen. P&G sei aber dennoch stark von der Regierungsmaßnahme betroffen, weil der Konzern nur in geringerem Maße vor Ort produziert als die Konkurrenz.