RUEIL-MALMAISON (dpa-AFX) - Schneider Electric (FSE:SND) F:PSU hinkt nach einem schwachen zweiten Quartal etwas hinter den eigenen Jahreszielen her. Der französische Elektronikkonzern bestätigte trotzdem die Prognosen. 2014 werde weiter ein um Sondereffekte bereinigtes Wachstum im niedrigen einstelligen Bereich erwartet, teilte der Konzern, der in einigen Geschäften mit Siemens F:SIE konkurriert, am Mittwoch mit. Zudem soll die bereinigte operative Marge um 0,4 bis 0,8 Prozentpunkte steigen. Bis Ende Juni lag Schneider am unteren Ende dieser Spanne. Der Konzern rechnet mit einer Belebung des Geschäfts in der zweiten Jahreshälfte.
Am Aktienmarkt wurden die Zahlen mit Enttäuschung aufgenommen. Das Papier gab bis zum Mittag drei Prozent auf 65,30 Euro nach und war damit Schlusslicht im EuroStoxx 50 F:SX5E. Mit den Verlusten vom Mittwoch entfernte sich das Papier weiter von dem im Juni erreichten Rekordhoch bei 72,22 Euro. Im zweiten Quartal liefen vor allem die Geschäfte mit Infrastruktur und IT schwach.
Mit Blick auf die ersten sechs Monate legte der Erlös trotz eines verhaltenen Geschäfts zwischen April und Ende Juni um 3,2 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro zu - wobei das Wachstum aus eigener Kraft bei 0,6 Prozent lag. Im zweiten Quartal gingen die Erlöse sogar zurück. Der Gewinn sank im ersten Halbjahr unter anderem wegen höherer Einmalkosten für den Konzernumbau um ein Prozent auf 821 Millionen Euro. Der operative Gewinn stagnierte bei 1,5 Milliarden Euro.
Wachstumsmotor bleiben die Schwellenländer im asiatisch-pazifischen Raum. Einen Rückschlag gab es in Westeuropa. Hier ging der Umsatz im zweiten Quartal nach einem vergleichsweise guten Start ins Jahr deutlich zurück, so dass nach sechs Monaten ein Umsatzminus in den Büchern steht. Weiter nach Plan verlaufe die Integration des für 3,9 Milliarden Euro übernommenen britischen Spezialisten für industrielle Automatisierung Invensys. Die Briten liefern Technik zur Steuerung von Maschinen und Anlagen.
Schneider Electric bietet in mehr als 100 Ländern Automatisierungs- und Steuerungstechnik für Energie, Infrastruktur und Gebäude an. Dazu zählen beispielsweise Netzwerktechnik, Trafos oder Schalter und Steckdosen. Für Schneider arbeiten weltweit mehr als 150 000 Mitarbeiter. 2013 musste der Konzern wegen des starken Euro und Problemen vor allem in Südeuropa erstmals seit Jahren einen Umsatzrückgang hinnehmen.tb