KÖLN (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom (XETRA:DTEGn) erntet nach viel Aktionärsschelte in den vergangenen Jahren wieder großen Zuspruch von vielen Kleinanlegern. Vor allem für die positive Entwicklung der T-Aktie gab es bei der Hauptversammlung in Köln am Donnerstag ein positives Echo. Mit einem Kurs von knapp 17 Euro habe das Papier binnen eines Jahres um 30 Prozent an Wert gewonnen, sagte Konzernchef Tim Höttges, das sei in Summe ein Mehrwert von 17 Milliarden Euro. Bei der Dividende - mindestens 0,50 Euro will die Telekom bis 2018 ausschütten - stellte er sogar einen weiteren Anstieg in Aussicht.
"Herr Höttges, das war super", sagte Thomas Hechtfischer, Geschäftsführer der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW), über das abgelaufene Geschäftsjahr. Vor allem in den USA, wo derzeit die Tochterfirma T-Mobile von Quartal zu Quartal hohes Kundenwachstum vermeldet, sei der Knoten offenbar geplatzt. Früher sei die Telekom depressiv gewesen, jetzt marschiere sie nach vorne, meinte ein Aktionär.
Zuvor hatte der Konzernchef den Aktionären Details des vergangenen Geschäftsjahres und die größten Herausforderungen der Zukunft erläutert. Dabei rückte er vor allem die Auswirkungen der Digitalisierung in den Vordergrund: Die Telekom werde weiter viel Geld für schnellere und bessere Netze ausgeben. Diese seien die Basis der Digitalisierung und damit des wirtschaftlichen Erfolges, unterstrich Höttges. Mit rund 10 Milliarden Euro "investieren wir so viel wie kein anderes Unternehmen in die Infrastruktur". Dabei verwies der Manager auf die Umstellung aller Telekom-Anschlüsse auf das Internet-Protokoll bis 2018, auf die schnelle Mobilfunktechnik sowie den Glasfaserausbau.
Höttges bestätigte zudem Spekulationen über einen geplanten Verkauf des Online-Nachrichtenportals T-Online.de. Das Geschäft stehe mit seinem redaktionellen Angebot nicht mehr im Kernfokus der eigenen Strategie, sagte er. "Daher wollen wir uns eher von unserem Portalgeschäft trennen und führen hierzu erste Gespräche", sagte Höttges.
Im vergangenen Jahr hatte der Bonner Riese mit weltweit 228 000 Beschäftigten seinen Umsatz um 4,2 Prozent auf 62,7 Milliarden Euro gesteigert. Der Konzernüberschuss lag bei 2,9 Milliarden Euro. Für das abgelaufene Geschäftsjahr sollen die Aktionäre eine Dividende von 0,50 Euro je Aktie erhalten.