WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Kohlenstoffspezialist SGL Carbon (ETR:SGL) hat sich mit einer Wandelanleihe frisches Geld verschafft und versucht die mögliche Ausgabe neuer Aktien in die Zukunft zu verschieben. Der Emissionserlös von 167 Millionen Euro erreichte das obere Ende der angepeilten Spanne, wie das Unternehmen am Mittwochnachmittag mitteilte. Mit dem Geld will das Unternehmen vor allem eine vor sechs Jahren ausgegebene Wandelschuldverschreibung zurückkaufen, die 2016 ausläuft und dann in Aktien des Unternehmens umgetauscht werden könnte. Die neue Wandelanleihe soll bis Ende September 2020 laufen.
Laut SGL hatten die Ankerinvestoren des Konzerns, VW (XETRA:VOW3), Skion und BMW (XETRA:BMWG) zugesagt, 55 Prozent des neuen Papiers zu zeichnen. Die Haupteigner schützen sich damit davor, dass ihr Anteil am Unternehmen künftig sinken könnte. Für den Rest der Anleihe wollten die Wiesbadener institutionelle Investoren gewinnen. Es handelt sich bei dem Papier um eine nachrangige Anleihe, die für die Anleger mit etwas größerem Risiko verbunden ist als andere Schuldverschreibungen. Das Papier wird mit 3,5 Prozent verzinst. Der Wandlungspreis für den Umtausch in SGL-Aktien wurde auf 18,6451 Euro festgelegt. Dies entspricht einem Aufschlag von 30 Prozent auf den den gewichteten Durchschnittskurs der SGL-Aktien in den Stunden zwischen Veröffentlichung des Angebots und der Preisfestsetzung. Die Inhaber der alten Wandelanleihe können nun bis zum 15. September entscheiden, ob sie ihre Papiere gegen Bargeld zurückgeben.