WIESBADEN (dpa-AFX) - Fehlstart beim Kohlenstoffspezialisten SGL Group : Die Hessen haben ihre Gewinnprognose 2013 wegen eines enttäuschenden Jahresauftakts im Geschäft mit Graphitspezialitäten und Carbonfasern am Donnerstag gekappt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) werde um 20 bis 25 Prozent einbrechen, hieß es vom Vorstand. Mitte März hatte SGL noch einen Rückgang zwischen 10 und 15 Prozent prognostiziert. 2012 war das EBITDA noch um 3,5 Prozent auf knapp 240 Millionen Euro geklettert. Vorbörslich stand die im MDax notierte Aktie unter Druck und verlor mehr als sieben Prozent.
Zur nun pessimistischeren Prognose hätten auch die wachsenden Unsicherheiten mit Blick auf eine geschäftliche Erholung im zweiten Halbjahr beigetragen, hieß es weiter. Im ersten Quartal werde das EBITDA nur zwischen 32 und 35 Millionen Euro erreichen. Mitte März hatte Vorstandschef Robert Koehler die Aktionäre auf der Bilanzpressekonferenz bereits auf ein schwieriges Jahr eingestimmt.
GEGENWIND NIMMT ZU
Für den Umsatz 2013 stellte er nach 1,7 Milliarden Euro im Vorjahr lediglich eine leichte Steigerung in Aussicht. Eigentlich sollen in vier bis fünf Jahren rund 2,5 Milliarden Euro Umsatz erreicht sein. 'Konjunktureller Rückenwind ist aus heutiger Sicht nicht zu erwarten', sagte der Manager. Allem Anschein nach hat sich der Gegenwind seitdem verstärkt.
Neue Kapazitäten drängten auf die Märkte und sorgten für zusätzlichen Druck auf die Margen, sagte Koehler vor gut einem Monat. Die Kosten für Energie und Rohstoffe dürften weiter steigen. Die Kunden bestellten angesichts dieser Lage weiterhin kurzfristig und machten das Geschäft wenig planbar.
GROßER HOFFNUNGSTRÄGER SCHREIBT VERLUSTE
Bei den Carbonfasern und Verbundwerkstoffen ist SGL Kummer gewohnt: Bereits im vergangenen Jahr zwang das schwache Abschneiden in dem Geschäft den Vorstand dazu, die Gewinnprognose zu senken. Eigentlich setzt das Unternehmen große Hoffnungen in das Geschäft mit Carbonfasern und Verbundwerkstoffen, wie sie unter anderem im automobilen Leichtbau eingesetzt werden. Allerdings schreibt es seit Jahren Verluste und leidet seit geraumer Zeit unter der Flaute im Rotorblattgeschäft für Windkraftanlagen und Produktionsverzögerungen beim Langstreckenflieger Dreamliner. Auch für das laufende Jahr konnte Koehler hier im März noch keine Trendwende ausmachen.
Die Graphitspezialitäten gehören neben dem Hauptgeschäft mit Graphitelektroden und -kathoden für die Stahl- und Aluminiumerzeugung zu den Ertragsperlen des Konzerns. Allerdings hatte der Abschwung bei den Kunden in der Halbleiter- und Leuchtdiodenbranche bereits im vergangenen Jahr zu sinkenden Margen geführt. 2013 dürfte der Umsatz in dem Geschäft zwar stabil bleiben, der Gewinn werden aber leiden, hieß es bereits im März. Nach einem schwachen ersten Halbjahr sei frühesten ab dem vierten Quartal mit einer Belebung zu rechnen. Die Zwischenbilanz für die ersten drei Monate will das Unternehmen am 26. April veröffentlichen./stb/fn/fbr
Zur nun pessimistischeren Prognose hätten auch die wachsenden Unsicherheiten mit Blick auf eine geschäftliche Erholung im zweiten Halbjahr beigetragen, hieß es weiter. Im ersten Quartal werde das EBITDA nur zwischen 32 und 35 Millionen Euro erreichen. Mitte März hatte Vorstandschef Robert Koehler die Aktionäre auf der Bilanzpressekonferenz bereits auf ein schwieriges Jahr eingestimmt.
GEGENWIND NIMMT ZU
Für den Umsatz 2013 stellte er nach 1,7 Milliarden Euro im Vorjahr lediglich eine leichte Steigerung in Aussicht. Eigentlich sollen in vier bis fünf Jahren rund 2,5 Milliarden Euro Umsatz erreicht sein. 'Konjunktureller Rückenwind ist aus heutiger Sicht nicht zu erwarten', sagte der Manager. Allem Anschein nach hat sich der Gegenwind seitdem verstärkt.
Neue Kapazitäten drängten auf die Märkte und sorgten für zusätzlichen Druck auf die Margen, sagte Koehler vor gut einem Monat. Die Kosten für Energie und Rohstoffe dürften weiter steigen. Die Kunden bestellten angesichts dieser Lage weiterhin kurzfristig und machten das Geschäft wenig planbar.
GROßER HOFFNUNGSTRÄGER SCHREIBT VERLUSTE
Bei den Carbonfasern und Verbundwerkstoffen ist SGL Kummer gewohnt: Bereits im vergangenen Jahr zwang das schwache Abschneiden in dem Geschäft den Vorstand dazu, die Gewinnprognose zu senken. Eigentlich setzt das Unternehmen große Hoffnungen in das Geschäft mit Carbonfasern und Verbundwerkstoffen, wie sie unter anderem im automobilen Leichtbau eingesetzt werden. Allerdings schreibt es seit Jahren Verluste und leidet seit geraumer Zeit unter der Flaute im Rotorblattgeschäft für Windkraftanlagen und Produktionsverzögerungen beim Langstreckenflieger Dreamliner. Auch für das laufende Jahr konnte Koehler hier im März noch keine Trendwende ausmachen.
Die Graphitspezialitäten gehören neben dem Hauptgeschäft mit Graphitelektroden und -kathoden für die Stahl- und Aluminiumerzeugung zu den Ertragsperlen des Konzerns. Allerdings hatte der Abschwung bei den Kunden in der Halbleiter- und Leuchtdiodenbranche bereits im vergangenen Jahr zu sinkenden Margen geführt. 2013 dürfte der Umsatz in dem Geschäft zwar stabil bleiben, der Gewinn werden aber leiden, hieß es bereits im März. Nach einem schwachen ersten Halbjahr sei frühesten ab dem vierten Quartal mit einer Belebung zu rechnen. Die Zwischenbilanz für die ersten drei Monate will das Unternehmen am 26. April veröffentlichen./stb/fn/fbr