WIESBADEN (dpa-AFX) - Dem Kohlenstoffspezialist SGL Group macht seine Dauerbaustelle im Geschäft mit Carbonfasern zunehmend zu schaffen. Verschiebungen bei Kunden wie Boeing und eine schlechte Auslastung ließen den Verlust der Sparte zum Jahresstart weiter anschwellen. Da auch das ertragsstarke Geschäft mit Graphitspezialitäten einbrach und aus dem Hauptgeschäft mit der Elektrostahl- und Aluminiumindustrie keine Unterstützung kam, stand im Konzern nach den ersten drei Monaten unter dem Strich ein Verlust von 9,4 Millionen Euro. Vor einem Jahr war es noch ein Gewinn von 13,8 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Wiesbaden mitteilte.
Als Reaktion auf den enttäuschenden Auftakt kappte der Vorstand nun auch die Umsatzprognose für das laufende Jahr, nachdem er vor gut einer Woche bereits bei der Gewinnprognose zurückgerudert war. Der Umsatz stieg zwar zwischen Januar und März um 8,5 Prozent auf 414 Millionen Euro, dahinter steckt aber vor allem ein Zukauf.
UMSATZ NUR NOCH IN ETWA AUF DEM NIVEAU DES VORJAHRES
Die im MDax notierte Aktie gewann in einem etwas schwächeren Markt am Morgen 1,02 Prozent auf 26,67 Euro. Börsianer zeigten sich nach der erst kürzlich gekappten Prognose wenig überrascht von dem Zahlenwerk.
Statt einer leichten Steigerung bei den Erlösen geht Vorstandschef Robert Koehler nur noch von einem Umsatz in etwa auf dem Niveau des Vorjahres aus. Auch in den einzelnen Sparten trübten sich die Aussichten leicht ein. Für den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), der im ersten Quartal um mehr als ein Drittel auf 34,1 Millionen Euro sank, geht die SGL seit vergangener Woche von einem Abrutschen im Jahresvergleich zwischen 20 und 25 Prozent aus.
CARBONFASERN WEITER SCHWACH
Im Geschäft mit Carbonfasern, wie sie unter anderem im Gemeinschaftsunternehmen mit dem Autobauer BMW für den automobilen Leichtbau produziert werden, lief es weiter schwach. Zwar wuchs der Umsatz, unter anderem wegen der Übernahme des portugiesischen Acryfaserherstellers Fisipe, aber auch wegen höherer Umsätze mit Rotorblättern.
Wegen anhaltender Produktionsverzögerungen beim Langstreckenflieger Dreamliner und der niedrigen Auslastung weitete sich der operative Verlust kräftig aus. Die Nachfrage in der Sparte dürfte sich frühestens ab dem vierten Quartal erholen, heißt es weiter. Eine Trendwende sei nicht in Sicht, hatte Koehler bereits im März gesagt. '2013 wird hier mit dem Start der BMW i-Serie und dem Ram-up der Boeing 787 ein Entscheidungsjahr'.
GRAPHITSPEZIALITÄTEN ENTTÄUSCHEN
Die Graphitspezialitäten (GMS) erreichte nun die Schwäche bei den Industriekunden, nachdem die Abnehmer in der Solar-, Halbleiter- und LED-Industrie sich bereits seit geraumer Zeit zurückhalten. Der Umsatz brach um ein Fünftel ein. Da die Produktion wegen niedriger Bestellungen zurückgefahren wurde, sackte der operative Gewinn in der Sparte um 78 Prozent weg. Der Umsatz dort werde 2013 nicht mehr stabil erwartet, sondern leicht unter dem Vorjahr liegen. Auch die Marge dürfte schrumpfen.
Im Hauptgeschäft mit Graphitelektroden für die Stahlindustrie und Kathoden für die Aluminiumschmelzen konnte SGL zwar die Auslieferungen und damit den Umsatz steigern. Da sich der Preisdruck seit Ende 2012 aber verstärkte, bröckelte der Gewinn vor Zinsen und Steuern ab. Bei den Graphitelektroden sei im Jahresverlauf kaum mit höheren Mengen zu rechnen. Der Umsatz in dem Geschäft dürfte daher nicht mehr leicht zulegen, wie ursprünglich geplant, sondern leicht nachgeben./stb/jha/fbr
Als Reaktion auf den enttäuschenden Auftakt kappte der Vorstand nun auch die Umsatzprognose für das laufende Jahr, nachdem er vor gut einer Woche bereits bei der Gewinnprognose zurückgerudert war. Der Umsatz stieg zwar zwischen Januar und März um 8,5 Prozent auf 414 Millionen Euro, dahinter steckt aber vor allem ein Zukauf.
UMSATZ NUR NOCH IN ETWA AUF DEM NIVEAU DES VORJAHRES
Die im MDax
Statt einer leichten Steigerung bei den Erlösen geht Vorstandschef Robert Koehler nur noch von einem Umsatz in etwa auf dem Niveau des Vorjahres aus. Auch in den einzelnen Sparten trübten sich die Aussichten leicht ein. Für den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), der im ersten Quartal um mehr als ein Drittel auf 34,1 Millionen Euro sank, geht die SGL seit vergangener Woche von einem Abrutschen im Jahresvergleich zwischen 20 und 25 Prozent aus.
CARBONFASERN WEITER SCHWACH
Im Geschäft mit Carbonfasern, wie sie unter anderem im Gemeinschaftsunternehmen mit dem Autobauer BMW
Wegen anhaltender Produktionsverzögerungen beim Langstreckenflieger Dreamliner und der niedrigen Auslastung weitete sich der operative Verlust kräftig aus. Die Nachfrage in der Sparte dürfte sich frühestens ab dem vierten Quartal erholen, heißt es weiter. Eine Trendwende sei nicht in Sicht, hatte Koehler bereits im März gesagt. '2013 wird hier mit dem Start der BMW i-Serie und dem Ram-up der Boeing 787 ein Entscheidungsjahr'.
GRAPHITSPEZIALITÄTEN ENTTÄUSCHEN
Die Graphitspezialitäten (GMS) erreichte nun die Schwäche bei den Industriekunden, nachdem die Abnehmer in der Solar-, Halbleiter- und LED-Industrie sich bereits seit geraumer Zeit zurückhalten. Der Umsatz brach um ein Fünftel ein. Da die Produktion wegen niedriger Bestellungen zurückgefahren wurde, sackte der operative Gewinn in der Sparte um 78 Prozent weg. Der Umsatz dort werde 2013 nicht mehr stabil erwartet, sondern leicht unter dem Vorjahr liegen. Auch die Marge dürfte schrumpfen.
Im Hauptgeschäft mit Graphitelektroden für die Stahlindustrie und Kathoden für die Aluminiumschmelzen konnte SGL zwar die Auslieferungen und damit den Umsatz steigern. Da sich der Preisdruck seit Ende 2012 aber verstärkte, bröckelte der Gewinn vor Zinsen und Steuern ab. Bei den Graphitelektroden sei im Jahresverlauf kaum mit höheren Mengen zu rechnen. Der Umsatz in dem Geschäft dürfte daher nicht mehr leicht zulegen, wie ursprünglich geplant, sondern leicht nachgeben./stb/jha/fbr