HEIDELBERG (dpa-AFX) - Der Baustoffkonzern HeidelbergCement (ETR:HEI) hat 2013 dank zweier Sondereffekte deutlich mehr verdient. Dazu trugen vor allem der Verkauf einer Beteiligung in Saudi Arabien und einer britischen Tochter bei. Aber auch ein positiver Gerichtsentscheid im US-Staat Kalifornien spülte Geld in die Kasse. Der Überschuss sprang letztlich um 79 Prozent auf 945 Millionen Euro nach oben, wie der Dax-Konzern (ETR:DAX) am Mittwoch in Heidelberg mitteilte. Operativ stagnierte der Gewinn - wie bereits bekannt - dagegen bei knapp 1,61 Milliarden Euro. Die Dividende soll von 47 auf 60 Cent je Aktie steigen. Experten hatten etwas mehr erwartet.
An der Börse war die Reaktion entsprechend negativ. Die Aktien büßten im frühen Handel 2,30 Prozent ein. Händler und Analysten zeigten sich insbesondere von der Dividende enttäuscht. Auch die Nettoverschuldung war mit einem Anstieg auf 7,5 (Vorjahr: 7,0) Milliarden Euro höher als von Analysten erwartet.
WEITERES WACHSTUM 2014 ERWARTET
Für das laufende Jahr peilt Unternehmenschef Bernd Scheifele indes weiterhin Zuwächse bei Umsatz, operativem Ergebnis und Überschuss vor Sonderposten an - allerdings bereinigt um Währungseffekte. Von der akuellen Krim-Krise kann der Konzern derzeit keine Auswirkungen auf das eigene Geschäft erkennen.
Vielmehr zeigte sich Scheifele zuversichtlich mit Blick auf eine ganze Reihe von Ländern: 'Wir werden 2014 von der wirtschaftlichen Entwicklung in den Industriestaaten profitieren, insbesondere in Nordamerika, Großbritannien, Deutschland und Nordeuropa.' In diesen Ländern setze HeidelbergCement fast 50 Prozent um. Zudem sollte das Unternehmen von dem Kapazitätsausbau in den Wachstumsmärkten profitieren. Risiken blieben trotz des positiven Ausblicks für die Weltwirtschaft aber bestehen. Scheifele will vor diesem Hintergrund den strikten Sparkurs fortsetzen und die Profitabilität steigern. Zudem soll der Verkauf von Randaktivitäten wie etwa das Geschäft mit Bauprodukten vorangetrieben werden.
SCHWERPUNKTE BLEIBEN UNVERÄNDERT
'Unsere strategischen Schwerpunkte bleiben auch im Jahr 2014 unverändert', sagte Scheifele, dessen Vertrag am Morgen um fünf Jahre bis Ende Januar 2020 verlängert wurde. Auch Finanzchef Lorenz Näger soll bis Ende September 2019 im Amt bleiben. Der Aufsichtsrat des Konzerns setzt somit auf Kontinuität.
Über die Eckdaten für das vergangene Jahr hatte der Vorstand bereits Anfang Februar berichtet. Demnach schrumpfte das operative Ergebnis vor Abschreibungen im vergangenen Jahr auf 2,4 Milliarden Euro, ein Minus von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz lag mit knapp 14 Milliarden Euro ein Prozent im Minus. HeidelbergCement machte dabei vor allem der starke Euro zu schaffen. Ende vergangenen Jahres beschäftigten die Heidelberger 52 560 Mitarbeiter - 594 mehr als ein Jahr zuvor.tb