MÜNCHEN (dpa-AFX) - Das Dienstleistungsunternehmen Tüv Süd sorgt sich angesichts möglicher Reformen im Prüfwesen um die Sicherheit deutscher Aufzüge. Die Politik setze mit ihren Überlegungen ohne Not das Sicherheitsniveau in Deutschland auf's Spiel, sagte Vorstand Karsten Xander am Mittwoch beim Jahresgespräch des Prüfkonzerns.
Hintergrund seien Entwürfe aus dem Bundesarbeitsministerium, bei überwachungsbedürftigen Anlagen - wie etwa Fahrstühle oder Tankstellen - Prüfungen durch die Betreiber zuzulassen. Die Arbeit unabhängiger Prüfstellen würde dann dafür ausgebildetes Personal übernehmen.
Die Pläne stellen aus Sicht von Tüv Süd ein Sicherheitsrisiko dar: Die Mängel etwa bei Fahrstühlen häuften sich. 2012 sei nur jeder Dritte geprüfte Aufzug ohne Fehler gewesen, bei zehn Prozent der Anlagen habe es Sicherheitsmängel gegeben. Ein Prozent oder rund 4600 Aufzüge hätten schlicht stillgelegt werden müssen. 'Der Zustand dieser Anlagen verschlechtert sich kontinuierlich', sagte Xander.
Sicherheit bringe hier gerade die Unabhängigkeit der Prüfer. Betreiber von Anlagen befänden sich stets in einem Interessenkonflikt. Das gelte auch für die Hauptuntersuchung bei Autos. 'Wer prüft, sollte nicht zugleich reparieren. Wer repariert, sollte auch nicht prüfen', sagte Tüv-Süd-Vorstand Horst Schneider.
Um Einbußen sorgt sich das Dienstleistungsunternehmen bei aller Kritik nach eigenen Angaben nicht. Dafür sei auch der Wettbewerb zwischen Prüforganisationen wie Dekra oder internationalen Anbietern zu groß, sagte Xander. Der Konzern verdiene mit der Kontrolle überwachungsbedürftiger Anlagen einen zweistelligen Millionenbetrag im Jahr.
Tüv Süd bleibt unterdessen auf Wachstumskurs. Angesichts von Übernahmen und besseren Geschäfte werde der Umsatz 2013 fast zwei Milliarden Euro betragen, hieß es. Tüv Süd wächst seit Jahren im Ausland durch kleinere Übernahmen. Fast die Hälfte der 20 000 Beschäftigten arbeitet inzwischen außerhalb Deutschlands./sbr/DP/stb
Hintergrund seien Entwürfe aus dem Bundesarbeitsministerium, bei überwachungsbedürftigen Anlagen - wie etwa Fahrstühle oder Tankstellen - Prüfungen durch die Betreiber zuzulassen. Die Arbeit unabhängiger Prüfstellen würde dann dafür ausgebildetes Personal übernehmen.
Die Pläne stellen aus Sicht von Tüv Süd ein Sicherheitsrisiko dar: Die Mängel etwa bei Fahrstühlen häuften sich. 2012 sei nur jeder Dritte geprüfte Aufzug ohne Fehler gewesen, bei zehn Prozent der Anlagen habe es Sicherheitsmängel gegeben. Ein Prozent oder rund 4600 Aufzüge hätten schlicht stillgelegt werden müssen. 'Der Zustand dieser Anlagen verschlechtert sich kontinuierlich', sagte Xander.
Sicherheit bringe hier gerade die Unabhängigkeit der Prüfer. Betreiber von Anlagen befänden sich stets in einem Interessenkonflikt. Das gelte auch für die Hauptuntersuchung bei Autos. 'Wer prüft, sollte nicht zugleich reparieren. Wer repariert, sollte auch nicht prüfen', sagte Tüv-Süd-Vorstand Horst Schneider.
Um Einbußen sorgt sich das Dienstleistungsunternehmen bei aller Kritik nach eigenen Angaben nicht. Dafür sei auch der Wettbewerb zwischen Prüforganisationen wie Dekra oder internationalen Anbietern zu groß, sagte Xander. Der Konzern verdiene mit der Kontrolle überwachungsbedürftiger Anlagen einen zweistelligen Millionenbetrag im Jahr.
Tüv Süd bleibt unterdessen auf Wachstumskurs. Angesichts von Übernahmen und besseren Geschäfte werde der Umsatz 2013 fast zwei Milliarden Euro betragen, hieß es. Tüv Süd wächst seit Jahren im Ausland durch kleinere Übernahmen. Fast die Hälfte der 20 000 Beschäftigten arbeitet inzwischen außerhalb Deutschlands./sbr/DP/stb