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ROUNDUP: Versicherer fordern Schritte gegen Inflation - Mehr Beiträge erwartet

Veröffentlicht am 18.04.2012, 13:12
BERLIN (dpa-AFX) - Die deutschen Versicherer drängen die Europäische Zentralbank zu einem raschen Ende ihrer Niedrigzinspolitik. Die Kosten dieser Geldpolitik trügen die Altersvorsorgesparer, 'denn die Rendite sinkt, und die Inflation steigt', sagte der Präsident des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Rolf-Peter Hoenen, am Mittwoch in Berlin. Es müsse eine Wende in der Zinspolitik gelingen, ohne die Konjunktur abzuwürgen und die Banken zu destabilisieren. 'Wenn erst dann eingegriffen wird, wenn der Preisauftrieb sich verbreitert, wird es schwierig werden, diesen wieder in den Griff zu bekommen.'

Die Versicherer fürchten um die Attraktivität eines ihrer wichtigsten Produkte, der Lebensversicherung. 'Ich kann keine Prognose abgeben, wie lange die Branche das Zinsniveau von vier Prozent noch halten kann', sagte Allianz-Leben-Chef Maximillian Zimmerer, beim GDV zuständig für die Lebensversicherung. 'Sie wird sicher daran kratzen und in absehbarer Zeit unter vier Prozent fallen.' Zuletzt hatten Lebensversicherer reihenweise die Überschussbeteiligung für ihre Kunden gesenkt, die durchschnittliche Verzinsung lag 2011 bei 4,2 Prozent.

'Die aktuelle Strategie in der Finanzkrise belastet also unsere Kunden', sagte GDV-Präsident Hoenen. Nicht nur die Versicherten hätten zu leiden. 'Jeder, der Geld zur Seite legt, etwa auf ein Tagesgeldkonto, erhält meist Zinsen, die unter der Inflationsrate liegen. Sein Geld wird entwertet.' Das aber dürften die Zentralbanker nicht zulassen: 'Die Preisstabilität darf nicht zum zweitrangigen Ziel der EZB werden.'

Unterdessen rechnen deutsche Versicherer für 2012 über alle Sparten hinweg wieder mit höheren Prämieneinnahmen. Dazu sollen neben den Lebensversicherungsverträgen gegen laufende Beiträge auch die private Krankenversicherung sowie die Schaden- und Unfallversicherung beitragen.

Im abgelaufenen Jahr gingen die Beitragseinnahmen der Branche um 0,4 Prozent auf 178 Milliarden Euro zurück. Grund dafür war ein Abschwung bei den Lebensversicherungen gegen einmalige Beitragszahlung. Auf diese Anlageformen hatten sich in den Jahren 2009 und 2010 viele Anleger gestürzt und das Neugeschäft damit im Vergleich zu den Vorjahren in etwa verdoppelt. Nun verbuchte dieser Bereich ein Minus von fast 16 Prozent, blieb aber immer noch auf dem zweithöchsten Wert aller Zeiten.

Im gängigen Lebensversicherungsgeschäft gegen laufende Beiträge zeigte die Entwicklung trotz rückläufiger Renditen nach oben. Das Neugeschäft legte um acht Prozent zu. Aufwärts ging es auch in der Schaden- und Unfallversicherung. Mit den Beitragseinnahmen wuchsen allerdings auch die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb: Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich um 0,8 Prozentpunkte auf 99 Prozent und blieb damit nur knapp unter der kritischen 100-Prozent-Marke.

Dabei konnte die Kfz-Versicherung kaum davon profitieren, dass die Unternehmen bei ihren Kunden höhere Prämien durchgesetzt hatten. Sturm, Hagel und Glatteis sorgte dafür, dass die Versicherer noch mehr Geld für Schäden, Verwaltung und Vertrieb ausgeben mussten als ein Jahr zuvor. Die Schaden-Kosten-Quote lag im Kfz-Bereich mit 108 Prozent noch höher als ein Jahr zuvor.

In der Kfz-Versicherung tobt seit Jahren ein heftiger Preiskampf. Robert Pohlhausen, der beim GDV die Schaden- und Unfallversicherung vertritt, rechnet in diesem Jahr mit einem Preisanstieg um zwei Prozent./stw/wiz

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