MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Lkw-Hersteller MAN (XETRA:MANG) muss wegen der anhaltenden Probleme in Brasilien und dem eingeleiteten Konzernumbau bei seinen Zielen fürs laufende Jahr zurückrudern. Beim Umsatz erwartet die VW-Tochter (XETRA:VOW3) jetzt einen Wert leicht unter dem Vorjahresniveau. Bisher hatte MAN damit gerechnet, den Erlös stabil bei 14,3 Milliarden Euro halten zu können. Der im Mai eingeleitete Sparkurs inklusive des Abbaus von 1800 Stellen werde das operative Ergebnis stark belasten, die operative Rendite dürfte sich mehr als halbieren, teilte der Konzern am Dienstag in München mit. Bisher hatte MAN hier einen Wert auf Vorjahresniveau in Aussicht gestellt.
Im zweiten Quartal drückten die Kosten für den Konzernumbau das Unternehmen auch operativ in die Verlustzone, nachdem es bereits zum Jahresauftakt unter dem Strich rote Zahlen geschrieben hatte. Zwischen April und Ende Juni stand operativ ein Minus von 19 Millionen Euro nach einem Plus von 154 Millionen Euro im Vorjahr in den Büchern. Die Kosten für die eingeleiteten Sparmaßnahmen bezifferte MAN auf 170 Millionen Euro. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal dank des schwachen Euro um zwei Prozent auf 3,63 Milliarden Euro. Der Auftragseingang sei um sieben Prozent auf 3,71 Milliarden Euro gefallen. VW richtet MAN komplett neu aus und will das Münchener Unternehmen besser mit dem schwedischen Hersteller Scania (SSE:SCV) (FSE:SNAB) verzahnen. Die zweite Lkw- und Busmarke im VW-Konzern war erst vor rund einem Jahr ganz unter das Dach der Gruppe gefahren. Seit kurzem hat der Nutzfahrzeugbereich mit dem Ex-Daimler (XETRA:DAIGn)-Vorstand Andreas Renschler einen neuen Chef, der VW vorbei an seinem früheren Arbeitgeber zum Lkw-Branchenprimus machen soll. An der Börse wurden die Zahlen des Unternehmens, das seit 2011 von Volkswagen kontrolliert wird, negativ aufgenommen. Die im MDax (MDAX) notierte MAN-Aktie gab in den ersten Handelsminuten leicht nach.