PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben sich am Freitag von ihrer freundlichen Seite gezeigt. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) legte am Ende 0,37 Prozent auf 3171,12 Punkte zu. Zwischenzeitlich hatte es nach Verlusten ausgesehen, am Nachmittag aber erhielt der Leitindex der Eurozone etwas Rückenwind von der freundlichen Wall Street. Er schaffte es in der Wochenbilanz mit 0,25 Prozent in die Gewinnzone. Derzeit bewegt er sich auf dem höchsten Niveau seit Anfang Dezember.
Geprägt war das Handelsgeschehen von zahlreichen Quartalsberichten großer europäischer Unternehmen. Beim US-chinesischen Handelskonflikt ging die Hängepartie jedoch weiter: Auf die Gespräche an den vergangenen beiden Tagen zurückblickend war unter den Beteiligten einmal mehr von Fortschritten die Rede. Eine konkrete Einigung lässt aber weiter auf sich warten.
Während sich der deutsche Dax wie schon an den vergangenen Tagen zögerlich präsentierte, ließen die Börsen in Frankreich und Großbritannien das Feld weiter hinter sich. Der Cac 40 (CAC 40) stieg in Paris um 0,53 Prozent auf 5019,26 Punkte und der Londoner FTSE 100 gewann 0,75 Prozent auf 7020,22 Zähler. Beide verbuchten bereits den vierten positiven Handelstag in Folge.
In der europäischen Branchenübersicht waren Aktien aus den Automobil- und Bausektoren am Ende mit Anstiegen von fast 1 Prozent bei ihren Teilindizes am stärksten gefragt. Beide Sektoren profitierten Händlern zufolge von der Hoffnung, dass die USA und China auf kurz oder lang noch zu einer Lösung kommen.
Ganz unten im Tableau waren wie schon am Vortag Bankenwerte mit minus 0,45 Prozent bei ihrem Branchenindex zu finden. Hier gaben vor allem südeuropäische Titel die negative Richtung vor - allen voran Banco Sabadell und Caixabank (MC:CABK) aus Spanien, die nach Zahlen um 9,1 beziehungsweise 7,2 Prozent abrutschten.
Unter den Einzelwerten waren die Aktien von Novo Nordisk (15:NOVOb) mit einem Gewinn von 4,4 Prozent der Spitzenreiter im Stoxx-50-Index, der auch Unternehmen aus der Nicht-Eurozone mit einschließt. Beim dänischen Insulinhersteller überzeugte der Ausblick auf 2019.
Der Lichttechnikkonzern Signify (7:LIGHT) hatte im vierten Quartal wegen schwacher Geschäfte in den Sparten Professional und Home einen Umsatzrückgang verbucht. Die Papiere büßten im Amsterdam 1,2 Prozent ein.
Beim schwedischen Haushaltsgeräte-Hersteller Electrolux honorierten die Anleger ein unerwartet starkes Zahlenwerk zum vierten Quartal sowie die geplante Abspaltung des Segments Commercial Products. Die Aktien schnellten in Stockholm um mehr als 10 Prozent nach oben.
In Paris profitierten die Anteilscheine von JCDecaux (9:JCDX) von einer starken Geschäftsentwicklung des Werbekonzerns. Sie sprangen um 5,5 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit Anfang Dezember. Dies half der ganzen Medienbranche, die dritter in der europäischen Branchenwertung war.
Den Aktien von Siemens (DE:SIEGn) Gamesa (11:SGREN) verhalf eine Analystenstudie um 6 Prozent nach oben. Die britische Investmentbank HSBC hatte am Freitag zum Kauf der Papiere des Herstellers von Windkraftanlagen geraten.