PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Positive Geschäftserwartungen deutscher Unternehmen und starke US-Unternehmenszahlen haben den europäischen Börsen einen versöhnlichen Wochenschluss beschert. Auch von der festeren Wall Street kam am Freitag Rückenwind. Nach zwei Verlusttagen schloss der im frühen Handel wankelmütige EuroStoxx 50 1,16 Prozent höher bei 2.311,27 Punkten. Damit verbuchte der Leitindex der Eurozone nach vier schwachen Wochen in Folge ein Wochenplus von 0,86 Prozent. Der Cac 40 in Paris stieg am Freitag um 0,46 Prozent auf 3.188,58 Punkte und der Londoner FTSE 100 gewann 0,48 Prozent auf 5.772,15 Punkte.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft zeigt sich weiter von der Euro-Schuldenkrise unbeeindruckt. Das ifo-Geschäftsklima hat sich im April den sechsten Monat in Folge aufgehellt. Volkswirte erwarten eine Fortsetzung der Konjunkturerholung in Deutschland. Dies drängte die Sorgen über die europäischen Schuldenprobleme in den Hintergrund. Zeitweise waren die Renditen für spanische Staatsanleihen wieder über die wichtige Marke von sechs Prozent gestiegen. Nun warten die Anleger mit Spannung auf den Ausgang der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen am Sonntag.
Größte Gewinner waren vor dem Wochenende die Finanzwerte: Der Sektorindex für die Versicherungswerte führte die Branchenübersicht im Stoxx Europe 600 mit einem Plus von 1,19 Prozent an, gefolgt von den Banken mit einem Aufschlag von 1,11 Prozent. Dagegen ging es für die Technologietitel als Schlusslicht um 0,58 Prozent bergab.
Bei Schneider Electric ließen gute Zahlen die Aktien kalt: Sie schlossen moderate 0,06 Prozent schwächer bei 47,385 Euro, obwohl der französische Elektronikkonzern im ersten Quartal vor allem wegen Zukäufen mehr als noch vor einem Jahr umgesetzt und die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen hatte. Dagegen schafften die Anteilsscheine von Suez Environnement trotz eines Gewinnrückgangs ein Plus von mehr als zwei Prozent. Allerdings bestätigte der in der Wasser- und Abfallwirtschaft tätige Konzern seinen Jahresausblick. Die Aktien des Energiekonzerns GDF Suez , der weiter gut ein Drittel an der ehemaligen Tochter hält, verteuerten sich um 0,75 Prozent.
Die Repsol-Titel konnten ungeachtet der Verstaatlichung ihrer argentinischen Tochter YPF ihre Anfangsverluste abschütteln: Sie schlossen 1,74 Prozent höher bei 14,92 Euro und damit nach drei negativen Tagen erstmals wieder im Plus, obwohl die Ratingagentur S&P am Vorabend ihre Schätzung für die Bonität des spanischen Ölkonzerns gesenkt hatte.
Dagegen mussten die Aktien von Nokia nach negativen Analystenkommentaren weitere Verluste von 4,39 Prozent auf 2,79 Euro verkraften und fielen auf den zweitletzten Platz im EuroStoxx zurück. Gleich drei Banken hatte ihre Kursziele für die Titel des angeschlagenen Mobiltelefonherstellers gesenkt, die schon am Vortag in Reaktion auf einen Mega-Quartalsverlust 3,63 Prozent an Wert eingebüßt hatten.
Spekulationen über einen möglichen Börsenrückzug bescherten hingegen den Papieren von TomTom einen Kurssprung von 15,62 Prozent auf 3,405 Euro. Börsianer verwiesen auf einen Artikel auf der Webseite des Magazins 'Management Team', wonach die vier Gründer des niederländischen Anbieters von Navigationssystemen in Betracht ziehen, gemeinsam mit zwei Investmentfonds ein Gebot für die übrigen Anteile abzugeben. Das Unternehmen habe dies nicht kommentieren wollen, hieß es weiter.
In London sackten die Anteilsscheine von Cable & Wireless (C&W) um knapp sechs Prozent ab. Der britische Mobilfunkkonzern Vodafone bekomme mehr Zeit für die geplante Übernahme des Glasfasernetz-Betreibers, hatte C&W am Donnerstag mitgeteilt. Ein Experte vermutete, das Gebot werde unter den Markterwartungen liegen. Die Vodafone-Titel gaben um knapp ein halbes Prozent nach./gl/he
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft zeigt sich weiter von der Euro-Schuldenkrise unbeeindruckt. Das ifo-Geschäftsklima hat sich im April den sechsten Monat in Folge aufgehellt. Volkswirte erwarten eine Fortsetzung der Konjunkturerholung in Deutschland. Dies drängte die Sorgen über die europäischen Schuldenprobleme in den Hintergrund. Zeitweise waren die Renditen für spanische Staatsanleihen wieder über die wichtige Marke von sechs Prozent gestiegen. Nun warten die Anleger mit Spannung auf den Ausgang der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen am Sonntag.
Größte Gewinner waren vor dem Wochenende die Finanzwerte: Der Sektorindex für die Versicherungswerte
Bei Schneider Electric
Die Repsol-Titel
Dagegen mussten die Aktien von Nokia
Spekulationen über einen möglichen Börsenrückzug bescherten hingegen den Papieren von TomTom
In London sackten die Anteilsscheine von Cable & Wireless (C&W)