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ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Freundlich - Hoffnungen auf Fed und China

Veröffentlicht am 12.04.2012, 18:34
Aktualisiert 12.04.2012, 18:36
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf weiterhin billiges Geld hat die europäischen Börsen am Donnerstag gestützt. Geholfen habe ebenfalls die Spekulation auf überraschend gute Wachstumsdaten aus China, sagten Börsianer. Negative Konjunkturnachrichten aus den USA und Europa aber dämmten die Gewinne ein. Der EuroStoxx 50 knüpfte nach anfänglichen Verlusten schließlich an seine Vortagesgewinne an und stieg um 0,46 Prozent auf 2.352,24 Punkte. Sein bisheriges Jahresplus beträgt damit etwa 1,5 Prozent.

Auch für den CAC 40 in Paris ging es am Donnerstag weiter nach oben, und zwar um 0,99 Prozent auf 3.269,79 Punkte. Der FTSE 100 verbesserte sich um 1,34 Prozent auf 5.710,46 Punkte.

Zwei Vertreter der US-Notenbank (Fed) hatten noch einmal bekräftigt, dass der Leitzins bis 2014 auf dem aktuell sehr niedrigen Niveau verharren dürfte, um die Wirtschaft zu stützen. Dies habe die Anleger beruhigt, sagten Börsianer. Sie begründeten das Kursplus auch mit Spekulationen, wonach das Wachstum beim chinesischen Bruttosozialprodukt im ersten Quartal stärker als erwartet ausfallen könnte. China wird die Daten am frühen Freitag bekannt geben.

Die überraschend gestiegenen US-Erstanträge auf wöchentliche Arbeitslosenhilfe aber versetzten den Optimisten einen leichten Dämpfer. Im Wochenvergleich hatte die Zahl um 13.000 auf 380.000 Anträge zugelegt, während Volkswirte nur mit einem Wert von 355.000 gerechnet hatten.

Belastend wirkte weiterhin die europäische Schuldenkrise, meinten Börsianern übereinstimmend. Nach den jüngsten Problemen in Spanien bereitete Anlegern nun Italien wieder Sorgen. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone meisterte auch ihren zweiten Test am Kapitalmarkt in dieser Woche nur mit Abstrichen. Eine Auktion von Anleihen mit verschiedenen Laufzeiten wurde mit mäßigem Erfolg über die Bühne gebracht.

Unternehmensseitig standen mit Umsatzzahlen der Supermarktbetreiber Carrefour und der Pharmahersteller Roche im Fokus. Die Aktien von Carrefour sprangen zeitweise an die Spitze im EuroStoxx, büßten zum Handelsschluss aber etwas an Wert ein und notierten nur noch mit 0,59 Prozent im Plus. Die Franzosen verkauften im ersten Quartal dank einer starker Entwicklung in Lateinamerika mehr als vor einem Jahr. Die Papiere von Roche legten um 1,56 Prozent auf 156,70 Franken zu. Belastet vom starken Franken erzielte der Pharmahersteller in den ersten drei Monaten zwar etwas weniger Umsatz, den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigten die Schweizer aber.

Die Nokia-Titel hingegen setzten nach der Gewinnwarnung vom Vortag ihre Talfahrt mit einem Minus von mehr als 7 Prozent am Ende des europäischen Leitindex fort. Im Londoner 'Footsie' waren die A-Aktien von Royal Dutch Shell mit minus 0,75 Prozent der zweitschwächste Wert. Börsianer begründeten dies mit Berichten über einen Ölfilm im Golf von Mexiko - in der Nähe einer Shell-Bohrinsel. Die Herkunft des Ölfilms ist allerdings noch ungeklärt.

An der Börse in Lissabon brachen die Aktien der Banco Espirito Santo um mehr als 10 Prozent auf 1,044 Euro ein. Der Kurs reagierte damit laut Händlern auf eine angekündigte Kapitalerhöhung der portugiesischen Bank in Höhe von einer Milliarde Euro. Einige Marktbeobachter hatten zunächst befürchtet, die Maßnahme könnte auf einen generellen Kapitalengpass des Instituts hindeuten und somit die Stimmung im Bankensektor insgesamt weiter dämpfen. Auch die Titel der Banco Comercial Portugues gaben mit einem Abschlag von gut 6 Prozent kräftig nach. Allerdings soll mit der Kapitalerhöhung laut Banco Espirito Santo nicht nur die von der europäischen Bankenaufsicht EBA festgestellte Kapitallücke geschlossen werden, sondern auch die komplette Übernahme des Lebensversicherer Bes Vida gestemmt werden. Dazu will die Bank der französischen Großbank Credit Agricole deren 50-prozentigen Anteil für 225 Millionen Euro abkaufen. Insofern erweisen sich die ursprünglichen Befürchtungen als unbegründet. Die Credit-Agricole-Titel stiegen um 0,68 Prozent./la/fn

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