PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte sind nach der Erholung der vergangenen zwei Handelstage am Donnerstag wieder zurückgefallen. Börsianer sprachen von Gewinnmitnahmen sowie Bereinigungen offener Handelspositionen angesichts des Monatsendes. Zudem hätten sich Marktteilnehmer vor dem offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag nicht mit neuen Käufen aus dem Fenster lehnen wollen, hieß es.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) schloss mit einem Minus von 1,29 Prozent bei 3004,93 Punkten. Damit schaffte der Leitindex der Eurozone auf Monatssicht ein Plus von rund 2 Prozent. Für das erste Quartal ist die Bilanz mit minus 8 Prozent jedoch trübe. Der Pariser CAC-40-Index (CAC 40) fiel am Donnerstag um 1,34 Prozent auf 4385,06 Punkte. Der britische Leitindex FTSE 100 (ISE:UKX) in London rutschte um 0,46 Prozent auf 6174,90 Punkte ab.
Die besonders schwankungsfreudigen Rohstoffwerte konnten sich im Spitzenfeld des Sektortableaus halten: Der Branchenindex Stoxx 600 Basic Resources (DJX:SXPP), der die Entwicklung der Minen- und Stahlwerte am breiten europäischen Markt widerspiegelt, fiel um lediglich 0,28 Prozent.
Noch besser hielten sich Papiere der Reise- und Freizeitbranche: Der Stoxx 600 Travel & Leisure (DJX:SXTP) bildete mit einem Minus von 0,23 Prozent den besten Hauptsektor. Die Papiere von Tui (LSE:TUI) preschten in London an der Spitze des FTSE 100 um knapp 5 Prozent nach oben. Der weltgrößte Touristikkonzern hatte mitgeteilt, den Einbruch bei den aktuellen Türkei-Buchungen mit Zuwächsen bei anderen Urlaubszielen wettgemacht zu haben.
Carnival-Aktien (LSE:CCL) (NYSE:CCL) knüpften ebenfalls an ihren Höhenflug am Vorabend an der Wall Street an. Die Papiere gewannen in London 1,63 Prozent. Carnival ist eine der größten Kreuzfahrtgesellschaften der Welt und konnte laut Händlern die Geschäftserwartungen trotz negativer Einflussfaktoren übertreffen.
Schwach reagierten dagegen die Anteilsscheine des französischen Mischkonzern Bouygues (PA:BOUY) (PSE:PEN) auf die stockenden Verhandlungen mit dem Telekomkonzern Orange (PARIS:ORAn). Die Gespräche über die Telekomsparte von Bouygues kommen nicht voran. Die Aktien verloren 3,64 Prozent.