PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Schwache Konjunkturdaten aus Übersee haben die europäischen Börsen am Donnerstag belastet. Der EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) drehte am Nachmittag deutlich ins Minus und schloss 1,08 Prozent tiefer bei 3117,08 Punkten. Der Cac 40 (PSE:PCAC) in Paris fiel um 1,02 Prozent auf 4280,96 Punkte und der Londoner FTSE 100 (ISE:UKX) büßte 0,78 Prozent auf 6773,28 Punkte ein.
Zwar nimmt die wirtschaftliche Erholung im Euroraum Fahrt auf, wie der Anstieg des Einkaufsmanagerindex für die Region auf den höchsten Stand seit Juni 2011 zeigt. Dem standen allerdings schwache Daten aus China und den USA gegenüber.
In China rutschte der von der britischen Großbank HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im Januar überraschend unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten, was eine schrumpfende Industrieproduktion andeutet. Das Schwächeln des Wirtschaftsmotors China verunsichere die Märkte, kommentierte ein Börsianer die Daten. In den USA blieb zudem der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Dezember hinter den Erwartungen zurück.
Mit Blick auf die einzelnen Sektoren schaffte keiner den Sprung in die Gewinnzone. Am besten hielt sich noch der europäische Versorgerindex (DJX:SX6P) mit einem Minus von 0,18 Prozent. Für Technologiewerte (DJ:SX8P) ging es am Ende des Branchentableaus um 2,76 Prozent nach unten, nachdem sie die Sektorenübersicht zur Wochenmitte noch angeführt hatten.
Die im Technologiewerte-Index geführten Nokia-Aktien (HSE:NOK1V) (ETR:NOA3) brachen um mehr als 10 Prozent ein. Der finnische Telekomausrüster schrieb im vierten Quartal wegen der zum Verkauf stehenden Handy-Sparte rote Zahlen. Unterm Strich blieb ein Fehlbetrag von 25 Millionen Euro nach einem Gewinn von 193 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Die Papiere von Easyjet (ISE:EZJ) (FSE:EJT) sackten um mehr als vier Prozent ab, nachdem die Billigfluggesellschaft mitgeteilt hatte, sie rechne im ersten Halbjahr mit einem höheren Verlust vor Steuern als ein Jahr zuvor.
Santander-Titel (SCM:SAN)(FSE:BSD2) fielen um 0,70 Prozent, obwohl der Börsengang der US-Autobanksparte für die spanische Großbank besser lief als erwartet. Die Aktien des Pharmakonzerns Novartis (VTX:NOVN) (FSE:NOT) hielten sich mit minus 0,07 Prozent im Vergleich zum Gesamtmarkt recht gut. Die Schweizer schließen in den USA eine Fabrik mit gut 500 Arbeitsplätzen.
Für die Aktien der London Stock Exchange (LSE) (ISE:LSE) (BER:LS4A) ging es nach Zahlen um 0,43 Prozent hoch. Numis-Analyst James Hamilton sprach von einem starken Zwischenbericht des Börsenbetreibers. Fiat-Titel (AFF:F) (FSE:FIAT) verteuerten sich um 2,63 Prozent. Kreisen zufolge überlegt der italienische Autobauer, nach dem endgültigen Zusammenschluss mit der US-Tochter Chrysler die Aktien des Konzerns künftig an der New Yorker Wall Street listen zu lassen./mis/jha/