FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat am Dienstag nach einem kaum veränderten Start Fahrt aufgenommen. Im frühen Handel gewann der deutsche Leitindex 0,85 Prozent auf 11 272,09 Punkte. Die zuletzt noch zu hohe Hürde um die 11 300 Punkte rückte damit wieder näher. Charttechnisch orientierte Analysten befürchten dennoch, dass das deutsche Börsenbarometer vorerst in der engen Punktespanne der vergangenen Handelstage bleiben könnte. "Nach unten gut abgefedert, nach oben gedeckelt", umreißt etwa Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel die derzeitige Situation.
Analyst Christian Schmidt von der Helaba hofft deshalb auf die Geschäftsberichte der Unternehmen, um den Dax aus dieser Lethargie zu befreien. Allerdings befürchtet auch er, dass die Anleger erst wieder wirklich aktiver werden, wenn die Unsicherheiten wegen des Brexit und des weiter ungelösten Handelsstreits ausgeräumt sind. Sollte die an Fahrt aufnehmende Berichtssaison nicht für etwas Fantasie sorgen, erwartet daher auch der Helaba-Experte einen länger dauernden, "zermürbenden Verbleib" des Dax in einer engen Handelsspanne - trotz momentaner Gewinne. Die Aktien von Infineon (4:IFXGn) trugen derweil nicht zu einer klaren Richtung im Dax bei. Sie schwanken nach Zahlen zum ersten Geschäftsquartal zwischen Gewinnen und Verlusten und büßten zuletzt 0,70 Prozent ein. Zwar war der Jahresauftakt des Chipherstellers nach den Worten von JPMorgan-Analyst Sandeep Deshpande etwas besser als erwartet verlaufen, allerdings wurde am Markt auch auf die eingetrübten Geschäftsaussichten geschaut. Die Wirecard (4:WDIG)-Papiere erholten sich weiter, nachdem sie in der vergangenen Woche um 35 Prozent abgestürzt waren. Vorwürfe in der Wirtschaftszeitung "Financial Times" wegen angeblicher Geschäftspraktiken waren der Auslöser gewesen. Am Montag dann ging der Zahlungsabwickler in die Erklärungsoffensive. Die Vorwürfe seien unbegründet, es gebe keinerlei Beweise, hieß es. Nach einem Kurssprung von rund 14 Prozent zum Wochenstart ging es nun um 5,5 Prozent hoch. In der Luftfahrtbranche richten sich die Blick derweil auf die Insolvenz der Fluggesellschaft Germania. Erst Ende Oktober 2017 hatte Air Berlin den Flugbetrieb eingestellt. Den größten Teil der Air Berlin hatte die Lufthansa (4:LHAG) übernommen. Deren Aktien legten nun um 1,4 Prozent zu.