FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat sich zum Wochenausklang etwas von seinem Kursrutsch am Donnerstag erholt. Der deutsche Leitindex notierte im frühen Handel am Freitag 0,11 Prozent höher bei 12 375,50 Punkten. In der zu Ende gehenden Börsenwoche zeichnet sich aber für das Börsenbarometer immerhin noch ein Plus von rund ein Prozent ab.
Der MDax (MDAX) rückte am Freitag um 0,13 Prozent auf 26 132,34 Punkte vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wiederum trat nahezu auf der Stelle.
Am Donnerstag hatten Aussagen des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, zu Konjunktur und Geldpolitik nicht mehr ausgereicht, um Anleger zu weiteren Käufen zu bewegen. Die Kurse waren stattdessen unter Druck geraten.
"Die Erwartungen an die EZB-Zinsentscheidung waren doch zu groß", schrieb Analyst Christian Henke vom Handelshaus IG. Die Marktteilnehmer hätten mit mehr gerechnet.
Die Notenbank hatte zwar eine Senkung der Strafzinsen signalisiert, die Zinsen zunächst aber nicht angetastet. Der Satz, zu dem Banken Geld bei der EZB parken können, liegt derzeit bereits bei minus 0,4 Prozent. Die EZB will so Banken zur Kreditvergabe anregen. Man habe jedoch noch nicht darüber diskutiert wie stark dieser Satz sinken könnte, sagte Draghi.
Hierzulande zählten die Aktien von Bayer (4:BAYGN) mit einem Plus von rund 1 Prozent zu den größten Gewinnern. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern kommt in einem der wichtigen Glyphosat-Prozesse in den Vereinigten Staaten mit einer deutlich geringeren Strafzahlung davon. Bayer ist dort aber noch mit mehr als 13 400 Klagen wegen angeblicher Krebsgefahren von Produkten des von Bayer übernommenen US-Herstellers Monsanto (NYSE:MON) konfrontiert.
Für die Anteilsscheine des Branchenkollegen BASF (4:BASFN) aber ging es um fast 2 Prozent nach unten. Das Niedrigwasser des Rheins könnte die Lieferkette des Konzerns gefährden.
Grund zum Jubeln hatten die Aktionäre von Cancom (4:COKG): Der Cloud-Spezialist hatte sein Wachstum im zweiten Quartal beschleunigt. Die Analysten der Bank Hauck & Aufhäuser sprachen von exzellenten Zahlen. Die Papiere erklommen ein Rekordhoch und setzten sich zuletzt mit einem Plus von gut 8 Prozent klar an die Spitze des Nebenwerteindex SDax (SDAX). Im Kielwasser dessen gewannen die Anteilsscheine des Wettbewerbers Bechtle (112:BC8G) an der MDax-Spitze rund 3 Prozent.