NEW YORK (dpa-AFX) - Einen Tag vor der voraussichtlich nächsten kräftigen Zinserhöhung in den USA halten sich die Anleger zurück. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab am Dienstag im frühen Handel um 0,34 Prozent auf 31 882,08 Punkte nach. Am Freitag war er noch auf den höchsten Stand seit sechs Wochen geklettert. Auch schwache Quartalsberichte von Schwergewichten wie Walmart (NYSE:WMT) , UPS (NYSE:UPS) und General Motors (NYSE:GM) drückten auf die Stimmung.
Die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch wird mit Spannung erwartet. Dann wird die Federal Reserve Bank den Leitzins voraussichtlich um 0,75 Prozentpunkte anheben. Angesichts der sehr hohen Inflation womöglich sogar um einen ganzen Punkt, wie einige Börsianer spekulieren. Dies wurde jedoch zuletzt von mehreren Notenbankern eher ablehnend kommentiert.
Der marktbreite S&P 500 verlor am Dienstag zuletzt 0,63 Prozent auf 3941,77 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 büßte mit 0,96 Prozent auf 12 210,53 Punkte noch mehr Boden ein.
Eine überraschende Gewinnwarnung von Walmart belastete den gesamten Handelssektor. Die US-Verbraucher schnallen angesichts der hohen Inflation beim Konsum den Gürtel enger. Die Aktien von Walmart büßten 8,8 Prozent ein und waren abgeschlagenes Schlusslicht im Leitindex Dow. Auch die Papiere von Home Depot (NYSE:HD) , Target (NYSE:TGT) und der Discounterkette Ross Stores (NASDAQ:ROST) gerieten unter Druck.
Der Mischkonzern 3M (NYSE:MMM) will sich von seine milliardenschweren Gesundheitssparte trennen. Das verhalf dem Aktienkurs an der Spitze des Dow zu einem Plus von 4,2 Prozent.
Papiere von UPS sackten um vier Prozent ab. Die Auslieferungen von Paketen sind im zweiten Quartal stärker zurückgegangen als erwartet, in den USA um vier Prozent und international gar um 13 Prozent.
Anteilscheine von McDonald's (NYSE:MCD) lagen mit 1,3 Prozent im Plus. Hier scheine die Nachfrage der Kunden trotz teils steigender Preise im zweiten Quartal nicht zurückgegangen zu sein, sagten Börsianer.
General Motors litt auch im zweiten Quartal unter der fortgesetzten Knappheit an Halbleitern. Auch mit Blick nach vorn äußerte sich der Konzern vorsichtig. Die Aktien fielen um drei Prozent.
General Electric (NYSE:GE) gewannen dagegen 5,3 Prozent. Der Konzern profitierte im zweiten Quartal in der Triebwerkssparte von einer starken Nachfrage von Fluggesellschaften (NYSE:JETS).
Die Papiere von Shopify (NYSE:SHOP) brachen um 16 Prozent ein. Einem Medienbericht zufolge dürfte der Entwickler von Software für den Online-Handel jeden zehnten Mitarbeiter entlassen. Der Bericht erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass das Unternehmen die Jahresziele kappe, merkte Analyst Paul Treiber von der Bank RBC an.