NEW YORK (dpa-AFX) - Der Rekordjagd an der Wall Street geht nach drei Gewinntagen in Folge offenbar der Schwung aus: Am Mittwoch stieg der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) zum Handelsstart zwar nach dem Rekordhoch vom Vortag noch etwas auf 18 390,16 Punkte, konnte sich auf diesem Niveau aber nur kurz halten: Zuletzt stand der US-Leitindex 0,06 Prozent im Plus bei 18 358,69 Punkten.
Ähnlich sah es beim marktbreiten S&P-500-Index (S&P 500) aus, der bei 2156,45 Punkten die dritte Bestmarke in Folge erreichte und anschließend mit einem Plus von 0,05 Prozent auf 2153,23 Punkte ebenfalls kaum von der Stelle kam.
Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
Angesichts der rekordhohen Aktienkurse stehe nun ein Realitätscheck an, sagte ein Anlagestratege. Die angelaufene Quartalsberichtssaison dürfte zeigen, dass die Geschäftszahlen der amerikanischen Unternehmen nicht besonders gut seien.
Nach dem Schock durch das britische Votum für einen EU-Ausstieg hatten sich die Börsen weltweit wieder erholt - dank Hoffnungen, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen niedrig hält und die anderen großen Notenbanken ihre Geldpolitik weiter lockern. Einen Fingerzeig auf die weitere Strategie der amerikanischen Währungshüter könnte der später anstehende Fed-Konjunkturbericht ("Beige Book") geben.
Bei den Einzelwerten stach Teva (NAS:TEVA) (ETR:TEV) mit einem Kursplus von 3,31 Prozent heraus. Der Pharmakonzern blickt zuversichtlicher als bisher auf das zweite Quartal und erwartet nun einen Umsatz von bis zu 5 Milliarden US-Dollar sowie einen bereinigten Gewinn je Aktie (EPS) von bis zu 1,22 Dollar. Damit liegt Teva über den Analystenprognosen. Zudem veröffentlichte der Konzern die mittelfristigen Geschäftsziele bis 2019.
Die Titel von American Airlines (NASDAQ:AAL) zollten dagegen dem gestrigen Kurssprung Tribut und sanken um 0,26 Prozent. Der bestätigte Margenausblick gab keine positiven Impulse. Am Dienstag hatten die Aktien der Fluggesellschaft gut 11 Prozent gewonnen - dank einer positiven Branchenstudie und der erwarteten Gewinnsteigerung durch Kreditkarten-Abkommen mit der Citigroup (NYSE:C) und Barclays (LON:BARC).
Deutlich sinkende Ölpreise zogen die Aktienkurse der großen Ölkonzerne in Mitleidenschaft: Im Dow Jones gehörten ExxonMobil (NYSE:XOM) (ETR:XONA) und Chevron (NYSE:CVX) (FSE:CHV) mit Abschlägen von 0,79 und 0,57 Prozent zu den größten Verlierern, und im S&P 500 ging es für ConocoPhillips (NYSE:COP) (FSE:YCP) sogar um 2,76 Prozent bergab. Die Titel des Öldienstleisters Halliburton (NYSE:HAL) (XETRA:HAL) sanken um 1,98 Prozent. Wie aus einem Bericht des US-Energieministeriums hervorgeht, sind die heimischen Bestände an Rohöl in der vergangenen Woche wie erwartet gefallen.