BONN (dpa-AFX) - Die Deutsche Post AG NA O.N. (XETRA:DPWGn) (ETR:DPW) will das Briefporto laut einem Pressebericht im kommenden Jahr besonders kräftig anheben. Für Standardbriefe solle das Porto von 62 auf 70 Cent steigen, berichtet die "Bild"-Zeitung am Dienstag. Das Blatt beruft sich auf den Entwurf einer neuen 70-Cent-Briefmarke, die bereits millionenfach gedruckt worden sei. Ein Post-Sprecher verwies hingegen auf die noch anstehende Entscheidung der Bundesnetzagentur, die derzeit die Rahmendaten zur Preisfestsetzung überarbeitet. Vorher könne das Unternehmen keine Aussagen treffen.
Von der Behörde muss sich die Post im Briefbereich Preisanpassungen stets genehmigen lassen. Der Preisaufschlag wäre bereits der vierte in Folge und mit einem Plus von 13 Prozent zugleich der höchste. Laut einem Sprecher der Bundesnetzagentur gibt es derzeit keinen neuen Sachstand. Bis Ende November wolle die Behörde voraussichtlich die Entscheidung abschließen. Danach kann die Post einen Antrag auf Erhöhung des Briefportos stellen, über den dann innerhalb von zwei Wochen entschieden wird. Hintergrund der Debatte ist eine Anpassung der sogenannten Post-Entgeltregulierungsverordnung durch die Bundesregierung vom April. Hierdurch wurden die Spielräume für Preisänderungen erhöht. Bislang hatten sich Preisanpassungen an einem Beschluss der Bundesnetzagentur aus dem Jahr 2013 orientiert. Darin wurden Zuschläge auf das Briefporto für mehrere Jahre nach oben gekappt. Festgesetzt wurde ein Wert, der sich aus der Differenz der Inflationsrate und einem unterstellten Produktivitätsfortschritt von 0,2 Prozent ergibt.