FRANKFURT (dpa-AFX) - Europaweit haben sich Unternehmen bei Börsengängen zum Jahresstart laut einer Studie weiter zurückgehalten. Zwar hätten Unternehmen im ersten Quartal mit 2,3 Milliarden Euro fast dreimal so viel Kapital eingesammelt wie im Schlussquartal 2011, ermittelte die Unternehmensberatung PriceWaterhouseCoopers (PwC) in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Damit lag das Volumen jedoch unter demjenigen des Vorjahreszeitraums, in dem die Unternehmen 2,96 Milliarden Euro durch einen erstmaligen Börsengang (IPO - Initial Public Offering) erlöst hatten. Auch die Zahl von 58 Neuemissionen fiel geringer aus als vor einem Jahr und als im letzten Vierteljahr 2011. Optimistisch stimmt die PwC-Analysten jedoch die deutliche Steigerung der Emissionserlöse seit Jahresbeginn. Sie legten von 198 Millionen Euro im Januar auf 1,95 Milliarden Euro im März zu.
In Deutschland fand laut übermittelten Daten der Börsen in den ersten drei Monaten nur ein Börsengang statt, bei dem es sich zudem um ein Listing ohne Emissionserlös handelte. Für das laufende Jahr halten die PwC-Experten in Deutschland 12 bis 15 Erstemissionen für realistisch. Europaweit sind die Börsengänge ungleich verteilt: Den Löwenanteil am gesamten IPO-Volumen machten die Börsengänge der Industrieholding DKSH an der Börse in Zürich und die Erstnotiz des niederländischen Kabelnetzbetreibers Ziggo in Amsterdam aus. Zusammen sammelten die beiden Unternehmen 1,49 Milliarden Euro ein.
Die Euroschuldenkrise hatte im zweiten Halbjahr 2011 auf die Stimmung an der Börse gedrückt und manches Unternehmen dazu gebracht, einen geplanten Börsengang zu verschieben. So setzte der Rüstungskonzern Rheinmetall den geplanten Börsengang seiner Autosparte vorerst aus. Auch der Elektronikkonzern Siemens wollte seine Lichttechnik-Tochter Osram nicht den Turbulenzen an den Finanzmärkten aussetzen. Die Experten von PwC sehen derweil mit den besseren Bedingungen am Kapitalmarkt die Wende gekommen: 'Sofern Rückschläge ausbleiben, dürfte es im zweiten Quartal zahlreiche Emissionen geben', kommentierte PwC-Experte Christoph Gruss die Stimmung am Markt.
Osram soll nun nach Medieninformationen im kommenden Herbst an die Börse. 'Wenn der Zyklus dann wieder nach oben zeigt, könnte ich mir als Zeitfenster für den Börsengang den Herbst vorstellen', sagte Siemens-Finanzchef Joe Kaeser in einem Interview der Zeitung 'Euro am Sonntag'. Auch andere Unternehmen wie der schwäbische Getriebehersteller Getrag sehen nun in einem freundlicheren Marktumfeld die Chance für ihren Börsengang gekommen. 'Wenn in Zukunft bestimmte Rahmenbedingungen zutreffen, können wir einen solchen Schritt nicht ausschließen', sagte Geschäftsführer Mihir Kotecha der 'Financial Times Deutschland' (Dienstagausgabe)./men/kts/enl/stw
In Deutschland fand laut übermittelten Daten der Börsen in den ersten drei Monaten nur ein Börsengang statt, bei dem es sich zudem um ein Listing ohne Emissionserlös handelte. Für das laufende Jahr halten die PwC-Experten in Deutschland 12 bis 15 Erstemissionen für realistisch. Europaweit sind die Börsengänge ungleich verteilt: Den Löwenanteil am gesamten IPO-Volumen machten die Börsengänge der Industrieholding DKSH an der Börse in Zürich und die Erstnotiz des niederländischen Kabelnetzbetreibers Ziggo in Amsterdam aus. Zusammen sammelten die beiden Unternehmen 1,49 Milliarden Euro ein.
Die Euroschuldenkrise hatte im zweiten Halbjahr 2011 auf die Stimmung an der Börse gedrückt und manches Unternehmen dazu gebracht, einen geplanten Börsengang zu verschieben. So setzte der Rüstungskonzern Rheinmetall
Osram soll nun nach Medieninformationen im kommenden Herbst an die Börse. 'Wenn der Zyklus dann wieder nach oben zeigt, könnte ich mir als Zeitfenster für den Börsengang den Herbst vorstellen', sagte Siemens-Finanzchef Joe Kaeser in einem Interview der Zeitung 'Euro am Sonntag'. Auch andere Unternehmen wie der schwäbische Getriebehersteller Getrag sehen nun in einem freundlicheren Marktumfeld die Chance für ihren Börsengang gekommen. 'Wenn in Zukunft bestimmte Rahmenbedingungen zutreffen, können wir einen solchen Schritt nicht ausschließen', sagte Geschäftsführer Mihir Kotecha der 'Financial Times Deutschland' (Dienstagausgabe)./men/kts/enl/stw