WASHINGTON (dpa-AFX) - Der ehemalige Notenbankchef von Israel, Stanley Fischer (70), ist laut Kreisen aussichtsreicher Kandidat für den Posten des Vize-Präsidenten der US-Notenbank Fed. Entsprechende Meldungen lieferten am Mittwochabend der Finanzdienst Bloomberg und israelische Medien. Fischer war im Juni als Gouverneur der Bank of Israel zurückgetreten. Was würde sein Fed-Engagement für den künftigen Kurs der Notenbank bedeuten?
'Einige Beobachter fürchten, dass Fischer mit seinen großen akademischen Meriten als intellektuelles Gegengewicht zur künftigen Chefin Janet Yellen installiert werden könnte, die für eine sehr lockere Geldpolitik steht', erklärte Deutsche-Bank-Analyst Jim Reid am Donnerstag.
Fischer hat als Professor am renommierten MIT (Massachusetts Institute of Technology) unter anderem den Präsidenten der Europäischen Zentralbank Mario Draghi unterrichtet und die Doktorarbeit des scheidenden Fed-Chefs Ben Bernanke betreut. Es gibt jedoch einige Aussagen von Fischer, die nahelegen, dass er der aggressiven Linie, die die US-Notenbank derzeit fährt, zumindest teilweise kritisch gegenübersteht.
Laut einem Artikel des 'Wall Street Journals' vom September hatte Fischer das Versprechen auf dauerhaftes Billiggeld - im Notenbanksprech 'Forward Guidance' genannt - infrage gestellt. 'Bei zuviel Forward Guidance geht Flexibilität verloren', so Fischer. Die massiven Anleihekäufe, mit denen die Fed das US-Wachstum stützt, stufte Fischer als 'gefährlich aber notwendig' ein.
'Fischers Kritik an der Forward Guidance kommt zu einem heiklen Zeitpunkt, da die erste Drosselung der Fed-Anleihekäufe unmittelbar bevorstehen könnte', sagt Analyst Reid. Um die Furcht vor dem Einstieg in den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik zu dämpfen, würden viele Beobachter erwarten, dass die Notenbank ihre Forward Guidance noch verstärke.
Fischer führte von Mai 2005 bis Juni 2013 die Bank of Israel. Zuvor war er unter anderem Vizepräsident der Weltbank und stellvertretender Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie Vize-Vorstandschef des US-Finanzriesen Citigroup. Ein Sprecher des Weißen Hauses in Washington wollte den Bericht über ein mögliches Fed-Engagement gegenüber Bloomberg nicht kommentieren.
Die US-Notenbank steht zu Beginn des kommenden Jahres vor einem Führungswechsel. Nach acht Jahren an der Spitze der Fed wird Ben Bernanke (59) sein Amt Ende Januar an seine Nachfolgerin Janet Yellen (67) übergeben. Yellen, bisher Fed-Vizechefin./hbr/jkr/jsl
'Einige Beobachter fürchten, dass Fischer mit seinen großen akademischen Meriten als intellektuelles Gegengewicht zur künftigen Chefin Janet Yellen installiert werden könnte, die für eine sehr lockere Geldpolitik steht', erklärte Deutsche-Bank-Analyst Jim Reid am Donnerstag.
Fischer hat als Professor am renommierten MIT (Massachusetts Institute of Technology) unter anderem den Präsidenten der Europäischen Zentralbank Mario Draghi unterrichtet und die Doktorarbeit des scheidenden Fed-Chefs Ben Bernanke betreut. Es gibt jedoch einige Aussagen von Fischer, die nahelegen, dass er der aggressiven Linie, die die US-Notenbank derzeit fährt, zumindest teilweise kritisch gegenübersteht.
Laut einem Artikel des 'Wall Street Journals' vom September hatte Fischer das Versprechen auf dauerhaftes Billiggeld - im Notenbanksprech 'Forward Guidance' genannt - infrage gestellt. 'Bei zuviel Forward Guidance geht Flexibilität verloren', so Fischer. Die massiven Anleihekäufe, mit denen die Fed das US-Wachstum stützt, stufte Fischer als 'gefährlich aber notwendig' ein.
'Fischers Kritik an der Forward Guidance kommt zu einem heiklen Zeitpunkt, da die erste Drosselung der Fed-Anleihekäufe unmittelbar bevorstehen könnte', sagt Analyst Reid. Um die Furcht vor dem Einstieg in den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik zu dämpfen, würden viele Beobachter erwarten, dass die Notenbank ihre Forward Guidance noch verstärke.
Fischer führte von Mai 2005 bis Juni 2013 die Bank of Israel. Zuvor war er unter anderem Vizepräsident der Weltbank und stellvertretender Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie Vize-Vorstandschef des US-Finanzriesen Citigroup. Ein Sprecher des Weißen Hauses in Washington wollte den Bericht über ein mögliches Fed-Engagement gegenüber Bloomberg nicht kommentieren.
Die US-Notenbank steht zu Beginn des kommenden Jahres vor einem Führungswechsel. Nach acht Jahren an der Spitze der Fed wird Ben Bernanke (59) sein Amt Ende Januar an seine Nachfolgerin Janet Yellen (67) übergeben. Yellen, bisher Fed-Vizechefin./hbr/jkr/jsl