🧐 ProPicks KI Oktober-Update: Welche Aktien haben es geschafft?Jetzt reinschauen

VW-Chef: Bei Batteriezellen 'erschreckende Abhängigkeit' von Asien

Veröffentlicht am 22.08.2018, 11:02
© Reuters.  VW-Chef: Bei Batteriezellen 'erschreckende Abhängigkeit' von Asien
MBGn
-
BMWG
-
SZGG
-
GOOGL
-
AMZN
-
TSLA
-
VOWG_p
-
GOOG
-

WOLFSBURG (dpa-AFX) - Volkswagen (4:VOWG_p)-Konzernchef-Chef Herbert Diess sieht in der enormen Marktmacht asiatischer Anbieter bei Batteriezellen für E-Autos eine schwere Belastung für die deutschen Autobauer. Es sei aber noch nicht zu spät, in die Batteriefertigung einzusteigen, sagte der Manager dem "Handelsblatt". "Ich finde es erschreckend, dass wir in diese große Abhängigkeit geraten sind." Bis 2025 geht er von einem potenziellen Umsatz von bis zu 60 Milliarden Euro mit Auto-Akkus aus. "Eine noch größere Herausforderung ist es, das Auto nahtlos mit dem Internet zu verbinden."

Mit dem Elektroantrieb gebe es für die Hersteller weniger Unterscheidungsmöglichkeiten, erklärte Diess. "Eine Differenzierungsmöglichkeit bietet vor allem die Intelligenz des Autos." Software im Auto spiele die entscheidende Rolle: "Doch wenn wir ganz ehrlich sind: Das ist bisher nicht die Domäne der deutschen Autohersteller, das können Konzerne wie Google (2:GOOG) und Amazon (2:AMZN) noch deutlich besser." Klar sei aber auch: "Wir müssen die digitale Transformation bewältigen, wenn wir überleben wollen."

Er forderte zusätzliche Anstrengungen - auch mit der Hilfe von Übernahmen oder Partnerschaften mit anderen Unternehmen wolle Volkswagen sich die entsprechenden Fähigkeiten erschließen. Details nannte er nicht, kündigte aber "weitere Ergebnisse" in den kommenden Monaten an. "Wir brauchen hier einen extrem schnellen Kompetenzaufbau", betonte er. "Schwächen darf sich ein Konzern wie Volkswagen nicht erlauben."

Diess kündigte an, das Auto werde voll vernetzt wie ein Smartphone sein, Software-Updates für neue Funktionen sollten "over the air" - also ohne physische Kabelverbindung und ohne Werkstattbesuch - erfolgen. Das bietet auch bereits der E-Auto-Pionier Tesla (2:TSLA). Insgesamt werde sich der Verkehr effizienter steuern lassen. Außerdem müssten die Hersteller bei der Auswertung der Daten besser werden - es gebe immer noch zu viele Autofahrer, die sich unterwegs lieber auf Handy-Informationen statt auf die Navigationsgeräte der Autobauer verließen. Mit der Vernetzung der Autos werde sich die Zeit der Internetnutzung weltweit in etwa verdoppeln, schätzte Diess. "Da entstehen ganz neue Märkte."

Trotz neuer Konkurrenten wie Tesla oder Tech-Unternehmen in den USA gebe es gute Chancen im Wettbewerb, sagte Diess dem Blatt. "Das werden wir auch zeigen, wenn wir in den nächsten zwei Jahren mit unserer Elektrooffensive beginnen."

Volkswagen setze auf den Elektroantrieb, dennoch warnte Diess vor Euphorie. Der Strom zum Betrieb der Autos und auch zur Produktion der Akkus müsse möglichst kohlendioxidfrei produziert werden, wenn der E-Antrieb sinnvoll sein solle. Er selbst favorisiere Investitionen von Autozulieferern, weniger von den Autobauern selbst, sagte Diess. Für einen rentablen Betrieb komme es auf hohe Stückzahlen an.

Betriebsratschef Bernd Osterloh hatte eine VW (4:VOWG_p)-eigene Produktion von Batteriezellen zuletzt nicht ausgeschlossen. Im Werk Salzgitter (DE:SZGG) wird eine Pilotfertigung von Zellen aufgebaut, um Erfahrungen zu sammeln.

Anfang Juli war außerdem der Vertrag für ein Großprojekt des chinesischen Herstellers CATL in Thüringen unterzeichnet worden. Dort soll eine der größten Batteriezellen-Fabriken für Elektroautos in Europa entstehen - als erster Kunde vergab der VW-Rivale BMW (4:BMWG) einen Milliarden-Auftrag. Diess sagte dem "Handelsblatt": "Die Chinesen zeigen in Deutschland ja gerade, dass der Einstieg auch mit etwas Verspätung machbar ist." Volkswagen, Daimler (4:DAIGn) und BMW kaufen Zellen bisher in Asien und bauen diese dann selbst zu großen Akkus zusammen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.