POTSDAM (dpa-AFX) - Flughafenchef Hartmut Mehdorn hat neue behördliche Auflagen für die Verschiebung der Nordbahn-Sanierung am neuen Hauptstadtflughafen verantwortlich gemacht. Nach Eingang des Antrages vor zwei Wochen seien neue Auflagen zur Nutzung der Südbahn während der fünfmonatigen Bauzeit gemacht worden, sagte Mehdorn am Donnerstag im Flughafen-Sonderausschuss des Potsdamer Landtags.
Nun müsse den 4200 Anwohnern nach Erteilung der Schallschutz-Bescheide eine Halbjahres-Frist eingeräumt und die Wohnungen müssten belüftet werden. Da dies nicht bis zum 1. Juli zu schaffen sei, werde die Nordbahn-Sanierung auf März 2015 zu verschoben.
Das Argument von Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD), die Sechs-Monats-Frist sei lange festgeschrieben, ließ Mehdorn nicht gelten. 'Wir gingen davon aus, dass dies nur für den Vollbetrieb des Flughafens gilt. Und nicht, wenn die Südbahn mal fünf Monate so tut als wäre sie die Nordbahn.'
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) betonte, die Gesellschafter seien sich einig, dass der Flughafen so schnell wie möglich an den Start kommen müsse. 'Das geht aber nur, wenn die rechtlichen Auflagen 1:1 umgesetzt werden.' Sonst drohten weitere Verzögerungen durch Klagen der Anwohner.
'Und die rechtlichen Rahmenbedingungen sind nicht erst gestern aus der Brandenburger Erde gewachsen', sagte Woidke mit Blick auf Mehdorn. Im Übrigen sei die Nordbahn ein Nebenschauplatz. 'Der fehlende Brandschutz im Hauptterminal ist das Haupthindernis und das ist noch nicht beseitigt.'/kp/DP/he