Royal Dutch Shell, BP, Gazprom & Co.: Ab jetzt wieder Ölpreise deutlich unter 40 US-Dollar je Fass?

Veröffentlicht am 17.11.2020, 11:06
Royal Dutch Shell, BP, Gazprom & Co.: Ab jetzt wieder Ölpreise deutlich unter 40 US-Dollar je Fass?
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Ölaktien wie Royal Dutch Shell (DE:RDSa) (WKN: A0ER6S), BP (LON:BP) (WKN: 850517), aber auch Gazprom (MCX:GAZP) (WKN: 903276), die eher mittelbar oder über Tochtergesellschaften von den Ölpreisen abhängig sind, haben sich zuletzt wieder etwas robuster gezeigt. Die Hoffnung auf einen Corona-Impfstoff hat für Euphorie gesorgt. Möglicherweise wird mittelfristig der Weg zur Normalität wieder klarer erkennbar. Das könnte auch eine höhere Nachfrage nach dem schwarzen Gold bedeuten.

Vereinzelte Ölaktien haben sich allerdings zuletzt auch operativ stabilisiert. Royal Dutch Shell beispielsweise konnte mit den vorherrschenden Marktbedingungen im dritten Quartal gut umgehen und kam auf ein positives Ergebnis. Das hat auch zu einer leicht höheren Dividende geführt.

Allerdings bleiben die Ölpreise weiterhin ein Spielball der OPEC+ und der momentanen Förderkürzungen. Wer weiß: Vielleicht könnte schon in dieser Woche wieder eine volatilere Phase beginnen.

Die OPEC+ im Krisengespräch …? Wie wir mit Blick auf den Kalender der OPEC jedenfalls festhalten können, findet am Dienstag dieser Woche ein Gespräch zwischen den Mitgliedern des Kartells statt. Sowie vereinzelter Partner, die offiziell kein Mitglied im Kreis des Kartells sind. Was in den letzten Jahren jedoch eigentlich ein optimistischer Anlass gewesen ist, könnte jetzt ein Belastungsfaktor sein.

Möglicherweise wird das Gespräch innerhalb dieser Woche nämlich eher ein Krisengespräch: Einige OPEC-Mitglieder sind unzufrieden mit den signifikanten Förderkürzungen, die derzeit die Märkte stützen. Auch wenn Saudi-Arabien unter anderem den Löwenanteil der Kürzungen übernommen hat, so sind es insbesondere der Irak und Lybien, die auf höhere Förderniveaus drängen. Teilweise auch, um die angespannte wirtschaftliche Lage daheim ausgleichen zu können.

Je nach Gesprächsverlauf und Veränderungen der Förderkürzungen könnte es daher Volatilität im Ölmarkt geben. Saudi-Arabien als federführende OPEC-Nation dürfte zwar vermutlich weiterhin auf ein Einhalten der Quoten drängen, um die Märkte weiterhin zu stabilisieren. Es könnte sich jedoch auch ein Kompromiss ergeben, der die Angebotsseite leicht erhöht und zu einem unausgeglicheneren Verhältnis von Angebot und Nachfrage führen wird.

Ölmarkt weiterhin problematisch Das zeigt wiederum, dass der Ölmarkt weiterhin ein Problem besitzt. Und mit dem Gesamtmarkt natürlich auch die in ihm agierenden Konzerne wie Royal Dutch Shell, BP und Co. Trotz eines besseren dritten Quartals ist ein grundsätzliches Problem nämlich nicht gelöst: Das Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage.

Wenn jetzt zudem die OPEC+ in sich uneinheitlicher agiert, so könnte das den Ölmarkt wieder ein wenig korrigieren lassen. Wie sehr, hängt mit Sicherheit von dem noch hypothetischen Kompromiss ab. Sowie auch davon, wie sich die Nachfrage und Frühindikatoren wie die globalen oder örtlichen Reserven entwickeln. Trotzdem ist ein im Ungleichgewicht befindlicher Gesamtmarkt mit wenig Einigkeit eine Ausgangslage, die mittel- bis langfristig auf Probleme hindeuten könnte.

Shell, BP, Gazprom & Co.: Vorsicht! Foolishe Investoren sollten sich dieser aktuellen Ausgangslage daher besser bewusst sein. Das OPEC+-Treffen innerhalb dieser Woche könnte zumindest kurzfristig wegweisend für die Marktlage sein. Je nachdem, was beschlossen oder verändert wird, dürfte der Markt reagieren. Eine weitere Förderkürzung dürfte jedenfalls nicht verkündet werden. So viel steht in Anbetracht der derzeitigen Ausgangslage fast fest.

Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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