Die Aktie von Royal Dutch Shell (DE:RDSa) (WKN: A0ER6S) besitzt derzeit mal wieder etwas Oberwasser. Es gab gute Nachrichten von der OPEC-Front. Der Markt ist wieder deutlich stabiler. Das könnte eine womöglich längere Phase des Durchatmens bedeuten. So zumindest die Hoffnung vieler Investoren.
Mittel- bis langfristig möchte das Management außerdem die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen deutlich reduzieren. Was dafür jedoch benötigt wird, sind liquide Mittel zum Investieren in Unternehmen und nachhaltigere Anlagen. Elektrizität dürfte künftig ein wichtigeres Segment werden.
Aber richten wir den Fokus heute nicht auf diese Strategien. Nein, sondern auf die vergangenen Wochen und Monate. Im vierten Quartal könnte es jedenfalls ein gemischtes Zahlenwerk geben. Hier einige wesentliche Highlights.
Royal Dutch Shell: Stabilerer Ölpreis! Wie wir grundsätzlich mit Blick auf die Ölpreise feststellen können, scheint sich eine stabilere Marktphase abzuzeichnen. Die Preise von Brent und WTI sind jedenfalls wieder deutlich höher und weniger schwankend gewesen. Ein stabileres Marktumfeld könnte formal gesehen für höhere Umsätze und Ergebnisse sorgen.
Bis auf einen kurzen Zeitraum ist das Barrel Brent so beispielsweise konsequent über der Marke von 40 US-Dollar gewesen. Ja, lange Zeiträume sogar über 45 US-Dollar pro Fass. Per Ende des Quartals konnten sogar die 50 US-Dollar je Barrel Brent geknackt werden. Ein Ölpreisniveau, auf dem der britisch-niederländische Öl- und Erdgaskonzern in früheren Jahren zumindest ausreichend Gewinne einfahren konnte, um die Dividende zu decken. Ja, genau: Die alte Dividende von 0,47 US-Dollar.
Von einem durchschnittlichen Preisniveau von über 50 US-Dollar je Fass sind wir zwar im Durchschnitt des gesamten Quartals weit entfernt gewesen. Trotzdem könnte sich ein solideres Zahlenwerk abzeichnen. Zumindest auf bereinigter Basis. Wobei es spannend sein wird, ob die letzten Monate die ersten, schwächeren ausgeglichen haben. Es könnte sich womöglich anbieten, den Blick auf den freien Cashflow innerhalb dieses Quartals zu richten.
Allerdings auch Abschreibungen Ein solideres Zahlenwerk auf bereinigter Basis ist jedoch nur eine Seite der Medaille, die Royal Dutch Shell derzeit verkörpert. Im Gegenzug gibt es nämlich auch noch einen potenziellen Belastungsfaktor, der das Zahlenwerk deutlich prägen dürfte: Die gewohnten unbeliebten Abschreibungen.
Innerhalb des letzten Vierteljahres sollen sich die Abschreibungen auf einen Wert zwischen 3,5 Mrd. US-Dollar und 4,5 Mrd. US-Dollar belaufen. Damit dürfte Royal Dutch Shell nicht der Sprung in die schwarzen Zahlen glücken. Zumindest nicht absolut gesehen.
Hier zeigt sich weiterhin das niedrige Ölpreisniveau sowie auch, dass sich der britisch-niederländische Konzern in einem strategischen Umbau befindet. Das vierte Quartal wird jedenfalls ein weiteres Mal in diesem Zeichen stehen.
Royal Dutch Shell: Durchwachsen … Das vierte Quartal scheint daher bei Royal Dutch Shell durchwachsen gewesen zu sein. Wobei es sich, wie gesagt, anbieten könnte, auf die bereinigten Ergebniszahlen zu achten. Die Abschreibungen sollten wir herausrechnen, um ein klareres Bild der aktuellen Situation zu erhalten.
Womöglich wird diese leicht erfolgreichere Phase in Anbetracht der OPEC-Entscheidungen noch anhalten. Mit einem Preisniveau von derzeit über 50 US-Dollar je Barrel Brent und sogar WTI könnte eine weiterhin stabilere Zeit bevorstehen. Das Risiko im zyklischen Öl- und Erdgasmarkt, von dem der britisch-niederländische Konzern weiterhin abhängig ist, ist jedoch noch immer hoch.
Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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