Auch Royal Dutch Shell (DE:RDSa) (WKN: A0ER6S) hat inzwischen im Rahmen der aktuellen Quartalsberichtssaison frische Zahlen vorgelegt. Die Erwartungshaltung ist dabei im Vorfeld schon gedämpft worden. Das Management hat schließlich erklärt, dass aufgrund von Abschreibungen das Zahlenwerk belastet sein wird.
Aber wie wird das Zahlenwerk denn im Endeffekt ausfallen? Und was passiert mit der Dividende? Aspekte, auf die wir glücklicherweise inzwischen eine Antwort erhalten haben. Das Management von Royal Dutch Shell hat schließlich am Donnerstag dieser Woche frische Zahlen präsentiert.
Royal Dutch Shell: Das vierte Quartal im Blick! Wie wir mit Blick auf das aktuelle Quartalszahlenwerk feststellen können, hat das Management nicht übertrieben. Unterm Strich stand auf IFRS-Basis ein Verlust von ca. 4 Mrd. US-Dollar in den Büchern. Immerhin, auf bereinigter Basis läge das Ergebnis bei ca. 393 Mio. US-Dollar. Hier zeigt sich, dass Sondereffekte für das schlechte operative Abschneiden verantwortlich gewesen sind. Wobei es auch auf bereinigter Basis im Upstream-Segment mit einem Verlust von 748 Mio. US-Dollar weiterhin schwierig lief.
Mit Blick auf das Gesamtjahr zieht sich dieses Bild durch. Royal Dutch Shell kam auf einen Verlust von 21,68 Mrd. US-Dollar, wobei die Abschreibungen im zweiten Quartal natürlich maßgeblich dafür verantwortlich gewesen sind. Auf bereinigter Basis läge das Ergebnis hingegen bei 4,84 Mrd. US-Dollar. Damit hätte es Royal Dutch Shell im letzten Jahr 2020 immerhin geschafft, auf bereinigter Basis profitabel zu bleiben. Wobei ein solides erstes Quartal dafür mitverantwortlich gewesen sein dürfte.
Der freie Cashflow von Royal Dutch Shell lag im vierten Quartal mit 871 Mio. US-Dollar immerhin im positiven Bereich. Im Gesamtjahr 2020 lag dieser Wert sogar bei 17,6 Mrd. US-Dollar. Trotzdem: Sämtliche Werte sind unter dem Niveau des vorherigen Jahres 2019.
Immerhin, die Dividende steigt! Eine positive Nachricht gibt es immerhin für alle Einkommensinvestoren. Wie das Management von Royal Dutch Shell im Rahmen dieses Quartalszahlenwerks verkündet hat, wird die Dividende ein weiteres Mal um 4 % auf 17,35 US-Cent erhöht. Das ist eine wieder solidere Entwicklung, die die Einkommensperspektive bei der Aktie erhöht.
Auch die aktuellen Ölpreise könnten mehr operative Stabilität bedeuten. Trotzdem sollten Foolishe Investoren kritisch hinterfragen, ob der Gesamtmix attraktiv ist. Der Konzernumbau und das Angebots- und Nachfrageverhältnis im Ölmarkt wird die Aktie des britisch-niederländischen Öl- und Erdgaskonzerns weiterhin bestimmen. Das hat in den letzten Jahren nicht nur einmal für einen Abverkauf gesorgt.
Royal Dutch Shell: Mit Vorsicht zu genießen Wie gesagt: Das Zahlenwerk für das vierte Quartal ist gemischt ausgefallen. Allerdings hat sich das bereits abgezeichnet. Positiv ist, dass die Dividende erhöht worden ist und sich auch der Ölmarkt wieder etwas stabiler zeigt. Ob das für ein Investment-Case reicht? Das kann man durchaus auch kritisch sehen.
Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021