von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Aktien europäischer Rüstungshersteller sind am Montag kräftig gestiegen. Angesichts der russischen Invasion in die Ukraine überdenken die europäischen Regierungen ihre Schutzmaßnahmen und hinterfragen dabei auch ihre bestehende Doktrin.
In Frankfurt legte die Aktie der Rheinmetall AG (DE:RHMG) um 31% zu, nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz eine deutliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf mehr als 2% der Wirtschaftsleistung beschlossen hatte.
Für die an der Börse in Paris gelisteten Titel Thales (PA:TCFP) ging es um 13% nach oben, während die in London gehandelten Papiere von Leonardo (LON:0ONG) und BAE (LON:BAES) um 16% bzw. 14% höher notierten.
Seit Ende des Zweiten Weltkriegs hat sich Deutschland lange Zeit aus Konflikten herausgehalten und dem Druck zur Erhöhung seiner Verteidigungsausgaben angesichts seiner militärischen Vergangenheit und des daraus resultierenden ausgeprägten Pazifismus innerhalb seiner Bevölkerung standgehalten.
Scholz sagte, die Regierung habe beschlossen, die für den Haushalt 2022 vorgesehenen Militärausgaben auf 100 Milliarden Euro mehr als zu verdoppeln.
Deutschland könnte zunächst US-Kampfjets des Typs F-35 von Lockheed Martin (NYSE:LMT) kaufen, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine Aussage von Scholz berichtete. Lockheed-Aktien gewannen im vorbörslichen Handel an der NYSE 4,4%.
Die nächste Generation von Kampfjets und Panzern müsse jedoch in Europa gemeinsam mit europäischen Partnern, insbesondere mit Frankreich, gebaut werden, sagte er.
Mit der deutschen Kehrtwende könnte auch der Druck auf die Regierungen anderer europäischer Länder aufgrund der gestiegenen geopolitischen Risiken in der Region und der mangelnden Einigkeit der Länder in kritischen Sicherheitsfragen zunehmen.