Cyber-Monday-Deal: Bis zu 60% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

KORREKTUR/ROUNDUP 2: Stillstand auf dem Arbeitsmarkt - 2,75 Millionen Jobsucher

Veröffentlicht am 29.11.2012, 15:23
(Berichtigung - Im zweiten Satz des vorletzten Absatzes lautet die Zahl der aktuell registrierten Kurzarbeiter korrekt: 58.000 rpt 58.000 (nicht: 85.000))

NÜRNBERG (dpa-AFX) - Nach jahrelang sinkenden Arbeitslosenzahlen ist der deutsche Jobaufschwung im Spätherbst zum Stillstand gekommen. Im November ging die Zahl der Erwerbslosen nur noch um 2.000 auf 2,751 Millionen zurück, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Der Rückgang fiel damit deutlich schwächer aus als im Schnitt der vergangenen drei Jahre. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell unverändert bei 6,5 Prozent. Ohne den in dieser Jahreszeit üblichen Herbstaufschwung wäre die Zahl der Erwerbslosen im November allerdings um 5.000 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr waren in Deutschland 38.000 Menschen mehr ohne Beschäftigung.

Der Chef der Bundesagentur, Frank-Jürgen Weise, gab sich dennoch zuversichtlich: 'Der Arbeitsmarkt reagiert zwar auf die nachlassende Konjunktur, trotzdem präsentiert er sich weiterhin robust. Die Daten zeigen überwiegend eine Seitwärtsbewegung', unterstrich er. Bestärkt sieht er sich in seiner Einschätzung nicht nur durch die große Zahl offener Stellen, sondern auch durch die Beschäftigtenstatistik. Danach hat es zuletzt im Oktober 41,94 Millionen Arbeitsplätze gegeben - 279.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag mit 29,39 Millionen sogar um 407.000 über dem Vorjahresniveau (Stand September).

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sieht derweil den deutschen Arbeitsmarkt 'in unruhigem Umfeld weiterhin widerstandsfähig'. Zusammen mit der Bundesagentur beobachte ihr Ministerium aufmerksam die neuen Entwicklungen. 'Wir sind hoch wachsam, aber es gibt keinen Grund für hektische Reaktionen. Das gilt auch für das Thema Kurzarbeit', betonte sie.

Ungleich skeptischer beurteilen dagegen die Arbeitsagenturen vor Ort die Lage. 'Sie sehen, dass die Arbeitslosigkeit tendenziell ansteigen wird - und nicht nur wegen des bevorstehenden Winters', berichtete BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker. Er berief sich dabei auf die monatliche Umfrage der Behörde bei den Agenturchefs. 'In einigen Agenturen stehen die Ampeln bereits auf rot, in anderen auf rot-gelb', berichtete Becker. Grüne Ampeln, die im internen Berichtssystem der BA eine gute Arbeitsmarktlage signalisieren, gebe es kaum noch. 'Die Ampeln stehen eher auf gelb-grün'. Viele Firmen informierten sich über die Möglichkeit, mit Kurzarbeit Auftragslücken abzupuffern.

Derzeit bewege sich die Nachfrage nach Kurzarbeit noch im normalen Rahmen, versicherte Becker. Aktuell befänden sich etwa 58.000 Beschäftigte in Kurzarbeit. Im Jahresdurchschnitt 2012 seien es 60.000 bis 65.000. Darüber hinaus lägen der Bundesagentur Anfragen für 45.000 Kurzarbeiter vor. Zuversichtlich stimme ihn, dass in den meisten Fällen Kurzarbeit nur wenige Monate dauere. Trotzdem sei die Bundesagentur im Gespräch über eine Neuauflage der früheren Kurzarbeiterregelung, die Kurzarbeit von bis zu einem Jahr ermöglicht hatte. Weise sieht die Bundesagentur für steigende Kurzarbeiterzahlen gerüstet. 'Wir haben im Haushalt 2013 die Mittel dafür verdreifacht.'

Beim Ausblick auf das kommende Jahr teilt Weise nach eigenen Angaben weitgehend die Einschätzung von Bankenvolkswirten. Danach wird die Arbeitslosigkeit in der ersten Jahreshälfte voraussichtlich leicht steigen; für die zweite Jahreshälfte rechnet er hingegen mit einer Entspannung der Arbeitsmarktlage. 'Wir gehen davon aus, dass es zu einem Nachfragestau kommt, der sich in der zweiten Jahreshälfte auflöst und für eine konjunkturelle Besserung sorgen wird', sagte Weise. Im Jahresschnitt 2013 erwarte er eine stagnierende Arbeitslosigkeit. 2012 sei hingegen 'ein gutes Jahr für den Arbeitsmarkt' gewesen - mit steigender Beschäftigung und weiterhin niedriger Arbeitslosigkeit, betonte er./kts/DP/hbr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.