Saint-Gobain lag mit seinen Halbjahreszahlen im Rahmen der Markterwartungen, Dank eines starken 2. Quartals stieg der Umsatz um 1,9%. Verantwortlich für den Gewinnsprung von 61,7% war ein Sonderertrag von 781 Mio € im Zusammenhang mit der Sika-Einigung. Das operative Ergebnis lag mit 1,47 Mrd € auf Vorjahresniveau. Alle Sparten haben zum Wachstum beigetragen. Mit Wachstumsraten von 2,2 und 2,3% haben die Baumaterialien und Konstruktionsprodukte am besten abgeschnitten. Bau- und Innovative Materialien haben zudem ihre Profitabilität verbessert.
Auch in allen wichtigen Regionen ist Saint-Gobain gewachsen, am stärksten in Westeuropa. Lediglich in Nordamerika ging der Umsatz aufgrund der Dollarschwäche leicht zurück. Das Management hat wie üblich keine konkrete Jahresprognose abgegeben, erwartet aber in allen Regionen eine anhaltend robuste Baukonjunktur. Das Umsatzwachstum soll zudem durch Zukäufe angekurbelt werden. Seit Jahresbeginn wurden bereits 16 kleinere Akquisitionen abgeschlossen. Andererseits hat sich der Konzern von weniger rentablen Aktivitäten getrennt.
Vollständig vom Tisch ist die Sika-Übernahme. Die Beteiligten haben sich auf einen komplizierten Kompromiss geeinigt. Im Einzelnen ist vorgesehen, dass Saint-Gobain der Familie Burkard deren Sika-Anteil von 17% für 3,2 Mrd SFr abkauft. Danach verkauft Saint-Gobain 7% davon für 2,1 Mrd SFr an Sika. Die Franzosen bleiben dann mit einem Anteil von gut 10% größter Sika-Aktionär, erhalten aber nicht die Kontrolle über den Konzern.
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Ein Beitrag von Volker Gelfarth.