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SAP mit milliardenschwerer Sonderausschüttung – warum langfristig für neue Höchstkurse aber mehr erforderlich ist

Veröffentlicht am 07.11.2019, 08:53
Aktualisiert 07.11.2019, 09:06
© Reuters.
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Es ist gar nicht mal lange her, da polarisierte SAP (DE:SAPG) (WKN: 716460) mit Zielmarken für die Marktkapitalisierung. Man wollte den Marktwert des größten europäischen Technologiekonzerns auf 250 bis 300 Mrd. Euro bis zum Jahr 2023 steigern.

Der damalige Vorstand, Bill McDermott, wird dieses Ziel aber nicht mehr umsetzen – auch wenn er es selbstbewusst verkündet hatte. Zugegeben, schlecht entwickelte sich der Aktienkurs von SAP während seiner Vorstandstätigkeit nicht. Mit teuren Übernahmen hat er das Cloudwachstum stark befeuert und Schritte eingeleitet, um auf Branchenprimus Microsoft (NASDAQ:MSFT) oder Salesforce (NYSE:CRM) aufzuschließen. Kritisiert wurde er dafür, dass diese Übernahmen nicht nahtlos in das bisherige Geschäftsportfolio integriert wurden.

Warmer Geldregen von 1,5 Mrd. Euro verkündet Nun veröffentlichte SAP einen weiteren Paukenschlag. Man ziehe im Jahr 2020 eine höhere Kapitalausschüttung in Form von Aktienrückkäufen und/oder die Zahlung einer Sonderdividende im Gesamtvolumen von 1,5 Mrd. Euro in Erwägung.

Diese Ankündigung klingt für einige Investoren wie Musik in den Ohren. Schaut man sich aber die aktuelle Marktkapitalisierung von rund 150 Mrd. Euro an (Stand: 05.11.2019), so ist dieser Betrag gerade einmal ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Das eigentliche Problem an dieser Summe liegt in ihrer Einmaligkeit. Fools finden es besser, wenn man das Dividendentempo nachhaltig erhöht und das Ertragswachstum deutlich schneller vorziehen lässt. Ideal wäre auch eine Kombination aus Dividendenwachstum und Aktienrückkäufen, welche jährlich umgesetzt wird.

Auch wenn der Aktienkurs von SAP nahe dem Rekordhoch ist, so könnte die Umsetzung der Ankündigung den Aktienkurs weiter befeuern. Dem Ziel, eine Marktkapitalisierung von 250 bis 300 Milliarden zu erreichen, wurde nun schon einmal technisch der Boden geebnet. Jetzt fehlt es nur noch an einem höheren operativen Wachstum. Im Cloudgeschäft ist dieses durchaus vorhanden.

Das Wachstum des Cloudgeschäfts soll den Konzern antreiben Die Umsätze der Cloudsparte erhöhten sich im dritten Quartal 2019 währungsbereinigt um 33 %. Allerdings wurden die gesamten Umsatzerlöse nur um 13 % gesteigert. Hier muss SAP stärker werden und auf der gesamten Konzernebene ein höheres Wachstum erreichen, um Unternehmen wie ServiceNow (WKN: A1JX4P) oder Salesforce (WKN: A0B87V) die Stirn zu bieten. Im Übrigen ist Bill McDermott jetzt selbst zu ServiceNow gewechselt und wird dort die Geschäfte künftig als CEO leiten.

Erst wenn SAP beim Wachstum Fortschritte erzielt, werden Investoren dem Unternehmen auch eine höhere Bewertung beimessen. Aktienrückkäufe und Dividenden sind gut, allerdings sollte das Geld eher in das Wachstum investiert werden. Im Gegensatz zu Unternehmen aus etablierten und gesättigten Märkten gibt es im Technologiebereich Unmengen an Möglichkeiten, um zu wachsen – organisch wie auch anorganisch.

Mit Sicherheit sind aufgrund dieser Wachstumsmöglichkeiten auch die Preisniveaus in die Höhe geschossen. Man muss hier genau prüfen, welches Unternehmen man im Potenzial weiterentwickeln kann und welchen Preis man dafür bezahlt. Erst wenn diese beiden Komponenten stimmen, können auch die Aktionäre von einer progressiven Akquisitionsstrategie profitieren. Bei SAP wurde in der Vergangenheit eine M&A-Strategie nur ansatzweise aggressiv umgesetzt. Es bleibt aus meiner Sicht erst mal abzuwarten, wie sich die bisherigen Neuerwerbe ins Unternehmensportfolio eingliedern und so langfristig die Wachstumsraten erhöhen.

SAP ist auf weiteres Wachstum eingestellt Am letzten Ausblick für das Gesamtjahr 2019 kann man erkennen, dass das währungsbereinigte Wachstum im Cloudbereich mit 33 bis 39 % weiter hoch bleiben soll. Die währungsbereinigten Cloud- und Software-Umsatzerlöse sollen allerdings nur noch in einer Spanne von 8,5 bis 10 % zulegen. Die Umsatzerlöse sollen nach Aussagen von SAP stark steigen, jedoch geringer zulegen als das Betriebsergebnis.

Der Anteil der planbaren Umsätze soll bis zum Jahr 2023 auf fast 80 % steigen und damit für mehr Planbarkeit sorgen. Verantwortlich hierfür ist das Wachstum des Cloudgeschäfts, dessen Bruttomarge im Jahr 2023 einen Wert von bis zu 75 % erreichen soll. Die gesamten Umsätze sollen dann auf mehr als 35 Mrd. Euro steigen.

Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn (NYSE:LNKD) und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2021 $85 Calls auf Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Microsoft und Salesforce.com. Frank Seehawer besitzt Aktien von SAP.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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