😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

SCHAEFFLER IM FOKUS: Der steinige Weg in die Welt des Elektroantriebs

Veröffentlicht am 27.05.2019, 10:21
© Reuters.  SCHAEFFLER IM FOKUS: Der steinige Weg in die Welt des Elektroantriebs
SDAXI
-
SHA
-

HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Wie viele andere Unternehmen der Branche steckt auch der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler (61:SHA) derzeit in einem Dilemma zwischen hohen Investitionsanforderungen und der schwachen Autokonjunktur. Um dem beizukommen, haben die Franken die nächste Umbau- und Sparrunde in Gang gesetzt. Was bei dem SDax-Konzern los ist, was Experten sagen und wie die Aktie zuletzt gelaufen ist.

DAS IST LOS BEI SCHAEFFLER:

In Europa herrscht bei den Schaeffler-Kunden aus der Autoindustrie weiter Tristesse wegen des neuen Abgas- und Verbrauchstests WLTP, der im vergangenen Herbst den Markt durcheinander wirbelte. Und in China wollen die ehedem so ausgabefreudigen Autokäufer auch nach fast einem Jahr Flaute noch nicht wieder tiefer in die Tasche greifen. Im ersten Quartal sackte die weltweite Automobilproduktion um fast sieben Prozent ab - und auch im Gesamtjahr rechnet der Hersteller von Getrieben, Kupplungen und Fahrwerksystemen mit einem Rückgang von einem Prozent.

Das ist ein trostloser Ausblick in das Jahr, denn Schaeffler macht mit der Autozulieferung knapp zwei Drittel seines Umsatzes. Weil das zweite Halbjahr 2018 so schwach war, dürfte der direkte Vergleich in der zweiten Jahreshälfte immerhin optisch besser aussehen.

Schaeffler hat auch mit hausgemachten Problemen zu kämpfen. Seit Jahren baut der Konzern immer wieder um und streicht Stellen, wofür Sonderkosten anfallen. Aktuell laufen noch zwei ältere Umbaurunden bei Zentralfunktionen und in der internen Zulieferung von Wälzlagern, im März kam nun noch ein Programm für die Autozuliefersparte hinzu.

Damit will Schaeffler 90 Millionen Euro einsparen, die Marge in der Sparte soll bis 2022 um einen Prozentpunkt steigen. Rund 900 Stellen dürften in den europäischen Werken wegfallen, 700 davon in Deutschland. Betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen sollen vermieden werden.

Schaeffler muss einen größeren Schwenk hinlegen als andere, denn noch ist das Unternehmen laut Aussage von Autozulieferchef Matthias Zink zu stark vom Verbrennungsmotor abhängig. Deshalb ist das Unternehmen bei Elektroantriebstechnik auf Einkaufstour. In den kommenden drei Jahren will Vorstandschef Klaus Rosenfeld in der Elektromobilität und der Fahrwerktechnik die Auftragseingänge deutlich steigern.

DAS SAGEN ANALYSTEN:

Der Großteil der im dpa-AFX-Analyser erfassten Analysten hat eine abwartende Haltung zur Aktie. Die Kaufempfehlungen überwiegen die Verkaufsempfehlungen leicht. Bis zum durchschnittlichen Kursziel von mehr als 9 Euro ist aber beim derzeitigen Kursniveau von unter 7 Euro noch deutlich Luft nach oben.

Henning Cosman von der britischen Investmentbank HSBC gehört zu jenen Branchenexperten, die die Aktie derzeit zum Kauf empfehlen. Er hält es für möglich, dass seine Analystenkollegen insgesamt die verschiedenen Umbaumaßnahmen der vergangenen Jahre eher unterschätzen. Zudem dürfte bereits ab dem zweiten Quartal die Kostenentwicklung für Schaeffler vorteilhafter sein, argumentierte Cosman kürzlich in einer Studie. Im ersten Quartal hatten die Kosten deutlich stärker zugelegt als die Erlöse.

Michael Punzet von der DZ Bank sieht die Stimmung in der Branche insbesondere durch die Handelskonflikte belastet. Mit Schaefflers Zahlen vom Jahresanfang hätten sich die Börsianer angesichts der Lage in der Branche jedoch zufrieden gezeigt - der Konzern hatte besser abgeschnitten als befürchtet.

DAS MACHT DIE AKTIE:

Das im SDax (SDAX) notierte Schaeffler-Vorzugspapier hatte nach den Zahlen zum ersten Vierteljahr noch spürbar zulegen können, doch mittlerweile zeigt die Tendenz angesichts der Zweifel an einer baldigen Lösung des US-chinesischen Handelsstreits wieder nach unten. Über einen Monat gesehen liegt das Minus bei fast einem Fünftel. Binnen zwölf Monaten rutschte die Aktie sogar um rund die Hälfte ab.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.