Frankfurt (Reuters) - Mit Schaeffler hat ein weiteres Unternehmen aus der gebeutelten Autobranche die Prognose eingedampft.
Neben dem schärferen Abgastestverfahren WLTP und den Handelskonflikten machten dem Konzern vor allem die schlechteren Geschäfte in China zu schaffen, teilte Schaeffler am Dienstag mit. Darüber hinaus habe eine unerwartet schwache Entwicklung im Ersatzteilgeschäft (Automotive Aftermarket) im dritten Quartal belastet. Die Aktie büßte daraufhin weiter ein und notierte mit 9,02 Euro über 3,5 Prozent im Minus. Zu Jahresbeginn war der MDax-Titel noch fast 17 Euro wert.
Der Automobilzulieferer erwartet 2018 nun währungsbereinigt ein Umsatzplus von vier bis fünf Prozent und eine operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) von 9,5 bis 10,5 Prozent. Bisher hatte das Unternehmen einen Anstieg um fünf bis sechs Prozent angepeilt und eine Ebit-Marge zwischen 10,5 und 11,5 Prozent. Nach ersten Berechnungen verbuchte die Gruppe im dritten Quartal einen Umsatz von rund 3,521 (3,434) Milliarden Euro und einen Rückgang des Ebit auf 376 (416) Millionen Euro.
Vor Schaeffler hatten etliche andere Konzerne aus der Autoindustrie ihre Jahresziele kassiert: Mit Daimler (DE:DAIGn) und BMW (DE:BMWG) senkten zwei der drei großen deutschen Autobauer ihre Prognosen. Kosten für den selbst verursachten Dieselskandal und die holprige Einführung des Abgasprüftests WLTP, höhere Zölle auf Exporte in die USA und China und Rabattschlachten mit den Rivalen schlugen auf die Geschäfte durch. Wenn Deutschlands größte Branche stottert, leiden viele andere Unternehmen. Betroffen sind vor allem die Zulieferer, die sowieso schon unter dem strikten Preisdruck ihrer Kunden ächzen: Continental (DE:CONG) schockte die Märkte mit zwei Gewinnwarnungen hintereinander, Kabelspezialist Leoni (DE:LEOGn), Sitzhersteller Grammer (DE:GMMG) und auch der Schmierstofflieferant Fuchs Petrolub (DE:FPEG) mussten ihre Erwartungen wegen der schwächeren Nachfrage von den Autobauern zurücknehmen.