New York, 23. Mai (Reuters) - Die Schuldenkrise in Europa
hat die US-Börsen am Montag deutlich belastet. Die Senkung des
Ausblicks für Italien durch die Ratingagentur Standard & Poor's
und die Verluste der regierenden Sozialisten bei Wahlen in
Spanien hätten Sorgen vor einer Ausweitung der Krise geschürt,
sagten Händler. Zudem sei unklar, wie es im hoch verschuldeten
Griechenland weitergehe. Das Land war am Freitag von Fitch in
seiner Kreditwürdigkeit herabgestuft worden. Italien belastete
auch den Euroder auf unter 1,40 Dollar fiel und damit so
billig war wie seit zwei Monaten nicht mehr.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte notierte in den
ersten Handelsminuten 1,1 Prozent schwächer bei 12.372 Punkten.
Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> gab 1,2 Prozent nach auf 1317
Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> verlor 1,6
Prozent auf 2759 Stellen.
Die in den USA gelisteten Papiere von Sony gaben 3,2
Prozent nach. Der japanische Elektronik-Konzern hatte am Montag
mitgeteilt, für das im März abgelaufene Geschäftsjahr mit einem
Milliarden-Verlust zu rechnen. Bislang war ein Gewinn in
Aussicht gestellt worden. [nLDE74M1FD]
Die Papiere von Campbell verloren 0,3 Prozent. Dabei
hatte der weltgrößte Suppenhersteller im Quartal mehr verdient
als erwartet und zudem einen günstigen Ausblick gegeben.
Gedämpft wurde zum Wochenbeginn der Hype um das
Karriere-Netzwerk LinkedIn, dessen Papiere beim
Börsendebüt in der vergangenen Woche um bis zu 171 Prozent auf
knapp 122 Dollar gestiegen waren. Am Montag notierten die Aktien
kurz nach Handelsbeginn mit einem Abschlag von 7,5 Prozent auf
86 Dollar. Mit Spannung wurde daher auch auf das Börsendebüt der
größten russischen Internet-Suchmaschine Yandex an der
Nasdaq gewartet. Der Ausgabepreis für die Aktien sollte noch am
Montag genannt werden, erster Handelstag ist Dienstag. Kreisen
zufolge wurde der Preis für die Papiere kurzfristig um rund zehn
Prozent auf 24 bis 25 Dollar pro Stück angehoben. Experten
warnten vor einer möglichen neuen Blase bei Internet-Aktien.
(Reuters-Büro New York, geschrieben von Ralf Bode, redigiert
von Kerstin Dörr)