Investing.com – Die gute Stimmung am japanischen Aktienmarkt hievte heute auch die Mehrheit der asiatischen Börsen, die weitgehend mit Gewinnen aus dem Handel gingen. Beflügelt von einer deutlichen Abschwächung des Yen, die als Folge der Ankündigung der Federal Reserve Bank ihr milliardenschweres Anleihkaufprogramm ab Januar um 10 Mrd. Dollar zu reduzieren, schloss der Nikkei Index so gut, wie seit Anfang November 2007 nicht mehr, bei einem Anstieg von 1,03% auf 16.174,44 Punkte.
Der TOPIX markierte seinerseits ein fünf-Jahreshoch bei einem Gewinn von 1,68% auf 1.279,34 Zähler. Der Dollar notierte nach asiatischem Börsenschluss gegenüber dem Yen bei 104,77. Auch schwächte sich die japanische Währung den vierten Tag in Folge gegen den Euro deutlich ab. Derzeit notiert der EUR/JPY bei 143,46.
Dazu trug zum Teil auch die Veröffentlichung des Ergebnisses der Ratssitzung der Bank of Japan bei. Die Notenbanker äußerten Zweifel an der Beständigkeit der Wirtschaftserholung. Eines der Direktoriumsmitglieder der BoJ versichert, dass bei einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums wieder ein rückläufiger Trend einsetzen könnte. Die Ansicht einiger BoJ-Mitglieder, die Besserung der Konjunktur, des Arbeitsmarkts und der Verbraucherpreise sei nicht robust genug für ein nachhaltiges Wachstum, könnte die japanische Notenbank zur Einführung weiterer Maßnahmen veranlassen, um der Wirtschaft weiter unter die Arme zu greifen.
Weiter beunruhigt die Eskalierung der Spannungen zwischen China und Japan, nachdem Premierminister Shinzo Abe heute den Yasukini-Schrein für die Kriegstoten besucht hat. Die Regierung in China hat den Besuch als weitere Provokation im Streit um die chinesisch Diaoyu und japanisch Senkaku genannte Inselgruppe im Ostchinesischen Meer gewertet.
Die Regierung in Peking hatte im November eine Identifikationszone zur Luftverteidigung (ADIZ) errichtet und verlangt, dass ausländische Flugzeuge sich beim Überfliegen anmelden, identifizieren und sich an die Anweisungen der chinesischen Luftwaffe halten, was Japan allerdings nicht eingehalten hat.
Inzwischen nimmt die Sorge auch unter japanischen Autobauern zu. In der Branche wird befürchtet, dass eine Zunahme der Spannungen einen Rückgang der japanischen Autoverkäufe am chinesischen Markt verursachen könnte.
An den chinesischen Börsen schlossen heute im Gegensatz zum allgemeinen Trend alle Indexe in der Verlustzone. Nach den starken Gewinnen am Vortag, entschieden sich die Anleger heute für Gewinnmitnahmen. Die Kursralley am Mittwoch erfolgte nachdem die chinesische Zentralbank durch Liquiditätsspritzen die Kreditklemme am Geldmarkt vorerst abgewendet hatte. Die Zinsen für Kredite sanken in Folge wieder deutlich.
Der Shanghai Composite Index schloss mit einem Abschlag von 1,58% auf 2.073,10 Punkte, der CSI 300 brach sogar um 1,73% auf 2.265,33 Zähler ein. Der in Hong Kong gehandelte Hang Seng-Index konnte dagegen weiter punkten und um 1,13% fester bei 23.179,55 Punkten aus dem Handel gehen.