Schweizer Börse etwas höher erwartet - Fokus auf Roche

Zürich, 20. Sep (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte am Montag wenig verändert bis eine Spur freundlicher starten. Die Vorgaben aus den USA und Asiens lieferten zwar keine richtungsweisenden Vorgaben und in Japan waren die Börsen wegen eines Feiertages geschlossen. Aber die Mitteilung, dass sich die US-Gesundheitsbehörde FDA mehr Zeit nehmen will, um über eine Genehmigung des Roche-Medikaments Avastin zur Behandlung von Brustkrebs abzustimmen, dürfte den schwergewichteten Genussscheinen Auftrieb verleihen. Die Untersuchungsfrist wurde um drei Monate bis zum 17. Dezember verlängert. "Dies dürfte zu umfangreichen Deckungskäufen führen", sagte ein Händler. Mehrheitlich hätten die Marktteilnehmer nämlich die Ablehnung von Avastin für diese Indikation erwartet. Vorbörslich wurden Roche etwas höher indiziert.

Dagegen werde die Nachricht, dass Roche bei einer weiteren Anwendung von Avastin in einer Phase III-Studie das Ziel verfehlt habe, wohl in den Hintergrund treten, sagte ein Händler. Das Medikament verhilft bei Patienten mit Dickdarmkrebs zusammen mit Chemotherapie unmittelbar nach der Operation nicht zu einem längeren krankheitsfreien Leben.

Die Bank Clariden Leu berechnete den SMI vorbörslich drei Punkte höher auf 6392 Punkten. Der SMI Future legte 13 Zähler auf 6404 Punkte zu.

Das Pharmakonzern Novartis berichtete dagegen über erfolgreichen Test. Das Medikament Onbrez Breezhaler habe in einer Phase III-Studie hat die Lungenfunktion stärker verbessert als ein Konkurrenzprodukt.

SGS hat sich laut Ansicht von Händlern ambitiöse Ziele gesteckt. Bis 2014 will der Inspektionskonzern acht Milliarden sfr Umsatz und einen Gewinn je Aktie von rund 140 sfr erzielen. 2009 erzielte SGS einen Umsatz von 4,7 Milliarden sfr. Früheren Angaben zufolge peilt SGS für 2011 einen Gewinn von 105 sfr je Aktie an.

Actelion hat in den USA eine Vorladung in Zusammenhang mit den Marketing- und Verkaufs-Praktiken für Tracleer erhalten.

Orascom Development will mit einer Kapitalerhöhung brutto rund 185 Mio sfr aufnehmen und in Entwicklungsprojekte in Andermatt sowie in Montenegro, Oman, Marokko und Grossbritannien investieren.

Händler sagten, möglicherweise bewegten auch noch Nachwehen aus dem grossen Eurex-Verfall vom vergangenen Freitag den Markt noch ein wenig. "Es gab in einzelnen Titeln erhebliche Umsätze. Da könnte schon noch einiges Material im Markt sein, das noch absorbiert werden muss", sagte ein Händler.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)