Zürich, 05. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse hat nach dem schwarzen Jahresauftakt am Dienstag zu einer Erholung angesetzt. Wie stark diese ausfallen werde, hänge davon ab, ob die Anleger wieder Vertrauen zurückgewinnen könnten, das bei dem Aktienkurseinbruch an den chinesischen Börsen am Vortag verloren gegangen sei, hiess es. "Es fehlt den Anlegern das Vertrauen, dass eine Stabilisierung nachhaltig sein kann", sagte ein Händler. Neben den Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung in China fürchteten die Anleger auch eine Eskalation im Streit zwischen den beiden Ölförder-Staaten Saudi-Arabien und Iran.
Der SMI .SSMI notierte um 0,3 Prozent höher mit 8680 Punkten. Am Montag war der Leitindex um 1,8 Prozent tiefer ins neue Jahr gestartet.
Viele Marktteilnehmer richteten ihren Fokus auf die Aktien von Kuoni KUNN.S . Der Reisekonzern bestätigte, dass er mit möglichen Bietern Gespräche über einen Verkauf der Gruppe oder einzelner Geschäftsfelder aufgenommen hat. Die Gespräche befänden sich im Anfangsstadium und es gebe keine Gewissheit, dass ein Angebot unterbreitet werde. ID:nFWN14O01C . Die Aktie legte knapp zwei Prozent zu. Nach Ansicht von Analysten dürften die Spekulationen um die Zukunft von Kuoni den Aktienkurs weiter beflügeln.
Die meisten Bluechips legten zu. Erneut schwächer aber waren die Anteile der beiden Luxusgüterhersteller Richemont CFR.VX und Swatch UHR.VX . Sie ermässigten sich nach Abschlägen von drei und vier Prozent am Montag um weitere 0,8 Prozent. Die China-Sorgen und Befürchtungen, dass das Weihnachtsgeschäft schlechter als erwartet ausgefallen sein könnte, lasteten weiter auf den beiden Titeln, hiess es.
Gefragt waren dagegen die Aktien von Transocean RIGN.VX , die um 2,6 Prozent höher gehandelt wurden. Die Aktien des Bohrinselbetreibers profitierten von dem wegen der Spannungen im Nahen Osten anziehenden Ölpreis.
Auch andere zyklische Werte zogen an: Die Papiere des Inspektionskonzerns SGS SGSN.VX , der Sanitärtechnikfirma Geberit GEBN.VX und des Aromenherstellers Givaudan GIVN.VX legten rund 1,5 Prozent zu. Die Titel des Elektrotechnikkonzerns ABB ABBN.VX dagegen schwächten sich nach einer Kurszielsenkung durch Goldman Sachs leicht ab.
Die Finanzwerte holten meist einen Teil der Vortagesverluste auf. Credit Suisse CSGN.VX und UBS UBSG.VX stiegen um je 0,6 Prozent. Sie waren am Montag um 2,5 Prozent gefallen.
LafargeHolcim LHN.VX schwächten sich nach einem Minus von 3,4 Prozent am Vortag um weitere 0,1 Prozent ab.
Bei den Aktien der als krisenresistent geltenden Arzneimittelhersteller waren Actelion ATLN.VX um 1,2 höher. Der Biotechkonzern hat das Lungenmedikament Uptravi in den USA in den Verkauf gebracht. Der neue Hoffnungsträger der Biotech-Firma war von der Arzneimittelbehörde FDA kurz vor Weihnachten zugelassen worden. Bei den Schwergewichten war der Genussschein von Roche ROG.VX um 0,5 Prozent im Plus. Novartis NOVN.VX sanken um 0,1 Prozent.
Die Anteile des Lebensmittelriesen Nestle NESN.VX traten auf der Stelle. Lindt & Sprüngli LISN.S sanken um 0,3 Prozent auf 74.125 Franken. Goldman Sachs hat das Kursziel auf 72.400 von 71.800 Franken angehoben und das Rating "Neutral" bestätigt.