HOF (dpa-AFX) - Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat den Kompromiss im milliardenschweren Bankenstreit mit Österreich verteidigt. Man müsse der Realität ins Auge blicken: Es sei besser, einen Teil des Geldes zurückzubekommen, als sich weiter auf jahrelange Rechtsstreitigkeiten einzurichten, sagte Seehofer am Donnerstag in Hof beim bayerischen Sparkassentag. Nach langen Prozessen wollen Bayern und Österreich den Konflikt um die frühere Skandalbank Hypo Alpe Adria mit einem Vergleich beenden. Die BayernLB soll in dem Zug gut 1,2 Milliarden Euro ausstehender Kredite zurückerstattet bekommen - und verzichtet auf weitere gut 1,2 Milliarden, die ihr die einstige österreichische Skandaltochter Hypo Alpe Adria schuldig geblieben war.
Die BayernLB war von 2007 bis 2009 Eigentümer der Hypo Alpe Adria und hatte in dieser Zeit mehr als zwei Milliarden Euro in die Krisenbank gepumpt, bis die Staatsregierung die HGAA in einer Notaktion an die Republik Österreich zurückgab. Wien hat die HGAA wegen Unsanierbarkeit inzwischen in eine Bad Bank namens Heta umgewandelt, die bis 2016 abgewickelt werden soll.